Hockey HTC kämpft um letzte Titelchance
Neuss. · Hockey-Zweitligist aus Neuss tritt am Samstag beim Spitzenreiter Großflottbek an.
Ein glatter 4:1-Sieg über den Großflottbeker THGC gefolgt von einem krachenden 5:1-Erfolg gegen Blau-Weiß Köln – „Spitzenspiele können wir“, stellt Sebastian Draguhn, mit 27 Treffern bester Torschütze des Hockey-Zweitligisten HTC SW Neuss, schmunzelnd fest. Das trifft sich gut, steht für Schwarz-Weiß doch am Samstag (15.30 Uhr, Anlage an der Otto-Ernst-Straße in Hamburg) das Rückspiel beim Spitzenreiter Großflottbek an.
Ein Duell mit Finalcharakter. Denn die Hanseaten gehen nach ihrem 7:1-Sieg im Nachholspiel am Donnerstag gegen die TG Heimfeld mit einem satten Fünf-Punkte-Vorsprung ins Match gegen den Tabellenzweiten. Ein Heimsieg wäre bei dann noch zwei ausstehenden Spielen gleichbedeutend mit dem Titel, wenngleich es am 23. Juni noch zum Showdown zwischen BW Köln (aktuell sechs Punkte zurück) und Großflottbek kommt. Die Hamburger sind sogar noch zusätzlich motiviert, könnte der GTHGC doch am Samstag mit den Aufstiegen der Herren-Erst- und Zweitvertretung sowie der Zweitliga-Damen das „Triple“ klarmachen.
In ihrer Rolle als Partycrasher fühlen sich die Neusser freilich ausgesprochen wohl. Spielertrainer Matthias Gräber erinnert sich zudem immer noch gerne ans Hinspiel, in dem den damals ungeschlagen angereisten Hamburgern „gegen unsere Raumdeckung nicht viel eingefallen ist“.
Ganz ähnlich könnte das auch am Samstag aussehen, wenn da nur nicht die Malaise mit dem Personal wäre: Cedric Heimbach droht mit einer Leistenzerrung ebenso auszufallen wie Felix Degen. Beide fehlten auch schon am vergangenen Sonntag beim 4:0-Sieg in Kahlenberg. Ganz sicher nicht dabei sind Jacek Kurowski, der für die polnische Nationalmannschaft in Indien im Einsatz ist, und Carsten Merge, dessen Schwester am Spieltag heiratet. Und weil das das noch nicht reicht, fällt fast sicher auch der arbeitstechnisch gebundene Tomasz Górny aus. „Das ist ja nur unser ganzes Mittelfeld“, unkt Gräber. Das heißt: Für eh schon im Dauereinsatz befindliche Akteure wie Ivo Otto, Abbas Haider, Mario Stümpel, Sebastian Draguhn und Kapitän Jan Mausberg gibt es gar keine Entlastung mehr. Auch Gräber muss mit seinen 38 Jahren länger ran als geplant.
Mehrere Jugendliche reisen
mit nach Hamburg
Klar ist darum: Mit dabei sind auch die Jugendlichen Florian Haeffs, der schon in Kahlenberg viel Spielzeit bekommen hatte, Carl König, Philipp van Opbergen sowie Hagen Dirks, der für Marcin Pobuta hinter Konstantin Hayner auf den Posten des Ersatzkeepers rutscht. Gräber: „Damit schnuppern sie auch bei einem Auswärtsspiel mal Bundesliga-Luft.“
Personalprobleme sind den Hamburgern völlig fremd. Zuletzt fertigten sie den gewiss nicht schwachen Gladbacher HTC auch ohne drei Stammkräfte (Witte, Zimnicki, N. Winneberger) mit 6:1 ab. „Die haben 20 gute Leute im Kader“, sagt Gräber und fügt voller Respekt hinzu: „Von der Spielanlage und der Mannschaftsdichte her sind die das Beste, was diese Liga zu bieten hat. Dazu haben die bei Ecken viele richtig gute Varianten.“ Trotzdem stellt er selbstbewusst klar: „Wir wollen da gewinnen.“