Ehrenamtler dringend gesucht

Seit drei Jahren arbeitet die Freiwilligen-Zentrale auch in Kaarst — mit zunehmendem Erfolg.

Kaarst. Seit 1999 berät und vermittelt die Freiwilligen-Zentrale in Neuss an ehrenamtlicher Arbeit interessierte Personen an Einrichtungen, die diese unentgeltlich geleisteten Hilfsdienste dringend benötigen. Seit drei Jahren bietet die Initiative von Diakonie und Caritas ihre Dienste auch im Rahmen einer Sprechstunde im Kaarster Rathaus an.

„Es hat sich damals einfach angeboten, unser Angebot räumlich auszudehnen, damit die Wege für die Interessenten aus Kaarst kürzer werden“, blickt Koordinatorin Monika Born-Möbius zurück. Und es hat sich ausgezahlt, wie die Zahlen belegen: Im abgelaufenen Jahr wurden immerhin 60 Ehrenamtler vermittelt.

23 davon wurden im Rahmen eines Projekts aktiv, das die Freiwilligen-Zentrale in ihrem Jubiläumsjahr 2009 ins Leben rief. „Wir haben, statt Feierlichkeiten durchzuführen, ganz unterschiedliche Projekte gestartet. Darunter war auch der Aufruf an Firmen, sich ehrenamtlich zu betätigen. Zumeist Auszubildende folgten dem Appell und renovierten zum Beispiel in ihrer Freizeit Jugendeinrichtungen“, so die Leiterin.

Die meisten Interessenten würden sich für eine freiwillige Arbeit im Besuchs- oder Betreuungsdienst in Seniorenheimen oder Einrichtungen wie der Lebenshilfe melden. Auch das Café Einblick erhalte in seiner Arbeit mit Behinderten immer wieder Unterstützung von der Freiwilligen-Zentrale, „gerade im kreativen Bereich im Atelier und in der Galerie“, betont Born-Möbius. Darüber hinaus kämen sehr oft pensionierte Lehrer, die sich bereit erklärten, Schülern ohne Bezahlung bei den Hausaufgaben zu helfen.

Dennoch gilt: „Wir suchen weiterhin Freiwillige für alle Bereiche, denn die Fluktuation ist doch recht hoch“, sagt die Koordinatorin, die als 400-Euro-Kraft in der Zentrale am Meererhof in Neuss ausschließlich mit Kollegen arbeitet, die diese Aufgabe ehrenamtlich wahrnehmen würden.

Begonnen habe man in Kaarst mit zwei Senioreneinrichtungen als Vermittlungsstellen, „inzwischen sind enorm viele dazugekommen“, sagt Born-Möbius. Die Arbeit mit Migranten gehöre ebenso dazu wie Aufgaben im kulturellen Bereich: Stadtarchiv, Bücherei oder Museen wie der Tuppenhof würden ständig Helfer suchen.

Ein „treuer Kunde“ sei zudem die Senioren-Initiative, die nach handwerklich geschickten Personen Ausschau halte. „Manchmal benötigen ältere Menschen nur ein wenig Unterstützung bei kleineren Reparaturarbeiten oder dem Zusammenschrauben eines Regals. Über die Senioren-Initiative vermitteln wir dann Freiwillige auch in Privathaushalte“, erklärt Born-Möbius. In Seniorenheimen gebe es außerdem häufig feste Ehrenamts-Koordinatoren als Ansprechpartner, die derartige Wünsche sammeln und weitergeben würden.