Ehrenamtler sammeln für St. Martin

Die Durchführung der Martinszüge und die Tüten für die Kinder müssen bezahlt werden. Dies geschieht vor allem durch Spenden.

Kaarst. Bald ziehen die Martinszüge wieder durch die Stadtteile. In Vorst traditionell am Dienstag, und dieses Jahr damit sogar genau am Martinstag, dem 11. November. Rund 850 Tüten warten dann am St.-Eustachius-Platz auf die Dorfkinder von einem bis 14 Jahre. Damit diese prall gefüllt sind, damit die Musik spielt und der St. Martin hoch zu Ross reiten kann, sind in den letzten Tagen unter anderem Sandra Oetting und Jenny Dost von Tür zu Tür gegangen und haben um Spenden für die Organisation des Martinsfestes gebeten.

Beide sind in ihrer eigenen Nachbarschaft unterwegs. „So trifft man einmal im Jahr alle Nachbarn und hält einen kleinen Plausch“, sagt Sandra Oetting. Vor allem die älteren Mitbürger würden auf ihren Besuch schon warten und hätten das Geld seit Tagen auf der Kommode bereitliegen.

Meistens nimmt die 41-Jährige ihre Kinder mit. Ihre vier Söhne (3 bis 11 Jahre) sind allesamt begeistert vom Martinsfest. Ihr jüngster höre das ganze Jahr über die CD mit dem Vorster Martinsspiel, die beiden ältesten verteilen fleißig die Info-Zettel in den Briefkästen, sagt sie. Die Kleinen hoffen dann vorab schon auf ein paar Süßigkeiten, und auch für die Mutter gibt‘s manchmal ein Präsent. „Ich bin schon mit zahlreichen Marmeladengläsern wieder nach Hause gekommen“, erzählt die Vorsterin.

Seit acht Jahren, als das erste Kind in den Kindergarten kam, engagiert sich Sandra Oetting als Spendensammlerin. Ein Teil des Rottes ist ihr Bezirk. „Das erste Mal gehe ich immer sonntags, da ist die höchste Trefferquote“, sagt sie. Aber oft muss sie auch ein zweites oder drittes Mal klingeln gehen. Die meisten Vorster sind spendabel, geben in der Regel zwischen fünf und zehn Euro. Eine unhöfliche Abfuhr ist die Ausnahme.

Einen unfreundlichen Empfang musste Jenny Dost gleich an ihrer ersten Haustür machen. Aber auch bei ihr blieb das die Ausnahme, und sie ließ sich davon nicht entmutigen. Die 33 Jahre alte Mutter zweier Kinder sammelt dieses Jahr zum ersten Mal für das Vorster Martinsfest. Auf der Heide erzählte sie vielen, dass sie „die Neue“ sei, aber nun öfter kommen werde. Offensichtlich hat Petra Vogt vom Martinsverein Vorst in Jenny Dost eine feste Hilfe für die Zukunft gefunden. Vor genau 40 Jahren gründete sich der Verein mit dem Zweck, das Martinsfest im Ort vom Umzug über die Mantelteilung bis zur Tütenvergabe sicherzustellen. Petra Vogt wirbt alljährlich nach den Sommerferien in der Grundschule bei den Eltern um Mithilfe. Das Dorf ist in 39 Sammelbezirke aufgeteilt, und bisher hatte sie selten Schwierigkeiten, alle mit ehrenamtlichen Sammlern zu besetzen.

Anders sieht es etwa im Stadtteil Kaarst aus: Dort wurden nicht mehr genug Helfer für die Haussammlung gefunden. Die Vorstandsmitglieder des 2007 gegründeten Martinsvereins sprechen stattdessen gezielt Personen an, damit der große Martinsumzug aller Grundschulen und der Förderschule mit fast 1000 Kindern ziehen kann.