(seeg) Vor 60 Jahren haben sie ihren Schulabschluss an der katholischen Volksschule Halestraße gemacht, nun sind die ehemaligen Schülerinnen und Schüler 60 Jahre später wieder zusammengekommen. Ende Juni trafen sich 23 der 40 eingeladenen Ehemaligen, darunter kamen einige von weit her angereist, und ließen die Schulzeit Revue passieren.

Kaplan Clemens Neuhoff erinnerte in einem Wortgottesdienst in „Alt St. Martin“ an die alten Zeiten und die leider schon verstorbenen Klassenkameraden und Lehrer, für die auf dem Altar jeweils eine Kerze angezündet wurde. Beim anschließenden Beisammensein im Restaurant „Haus Broicherdorf“ wurden Fotos, Episoden und Anekdoten aus der alten Zeit ausgetauscht. Karl-Heinz Leßmann hielt eine kurze, launige Ansprache, in der er vor allem auf das Erlebte aus der Schulzeit einging – den Anfang machte dabei die Einschulung im Jahr 1956. Die Klassenräume damals waren so, wie sein Vater es ihm beschrieben hatte: „Mit alten Holzbänken, Klapppult und Tintenfässern. Etwas ungemütlich, aber es ging“, sagte Leßmann.

Die Verabredungen untereinander seien „anders“ gewesen, es gab weder Handys noch Telefone oder Fernseher – „zumindest war es bei den meisten so“, sagte Leßmann. Also verabredete man sich damals auf dem Heimweg. Als die evangelischen Kinder in eine neue Schule ausgegliedert wurden, habe es „etliche Revierkämpfe und Schneeballschlachten“ gegeben, erinnerte sich Leßmann. Auch an den Tag der Schulentlassung erinnerte Leßmann: „Ich hatte damals das zweifelhafte Vergnügen, ein Gedicht aufzusagen. So etwas Hochgestochenes habe ich weder vorher noch nachher jemals erlebt. Bei jedem Komma, Gedankenstrich und Punkt musste ich eine Denksekunde einlegen.“ Sie seien nicht immer die artigste Klasse gewesen, „aber wir hatten Spaß dabei“.

Karl-Heinz Leßmann schloss mit den Worten: „Alles hat sich verändert: Kleidung, Frisuren, die Figur. Aber unser Lächeln ist geblieben.“ Das nächste Klassentreffen soll in fünf Jahren stattfinden.