Kaarster FDP-Politikerin Baum verkündet Kandidatur

Kaarst. · Mit ihrer Ankündigung sorgte die FDP-Politikerin für eine Überraschung. Sie bewirbt sich fürs Bürgermeisteramt.

Ursula Baum hat fürs Bürgermeisteramt ihren Hut in den Ring geworfen. Einzige Bedingung: Sie kandidiert nur, wenn Amtsinhaberin Urike Nienhaus nicht antritt.

Foto: Leslie Barabasch

Am Freitag hat es in Kaarst einen politischen Knalleffekt gegeben. Ursula Baum (FDP) hat ihre Bereitschaft für die Kandidatur zur Bürgermeisterin erklärt – allerdings unter einer Bedingung: Wenn Amtsinhaberin Ulrike Nienhaus nicht als parteilose Kandidatin antritt, wird sich Baum gegen den CDU-Kandidaten Lars Christoph stellen. Ihr Versprechen, nicht gegen Nienhaus anzutreten, hatte Baum der Amtsinhaberin im Juli gegeben. „Ich hatte ihr beim Büttgener Schützenfest gesagt, dass ich nicht gegen sie kandidieren werde, und dazu stehe ich. Wenn Ulrike Nienhaus nicht kandidiert, bin ich bereit, diese Herausforderung anzunehmen“, teilt Baum mit.

Auf einer Mitgliederversammlung der FDP im Januar wird über ihre Kandidatur diskutiert. „Ich bin sicher, dass Ulrike Nienhaus bis dahin ihre Zukunftsplanung konkretisiert hat. Meine Bereitschaft, zu kandidieren, habe ich dem FDP-Parteichef Heinrich Thywissen mitgeteilt“, heißt es weiter. Mit ihrer Kandidatur will sie den Kaarster Bürgern eine Wahl zwischen zwei Kandidaten ermöglichen. „Ich fände es traurig, wenn nur ein Kandidat auf dem Zettel steht. Das stört mein demokratisches Verständnis“, sagt Baum.

Seit 1999 macht Baum Kommunalpolitik – von 2004 bis 2014 für die CDU, dann wechselte sie zur FDP und wurde im gleichen Jahr stellvertretende Bürger­meisterin. Nach langen Gesprächen mit ihrem Mann Dietmar hat sich Baum zum nächsten Schritt durchgerungen. „Diese Chance gibt es nur einmal im Leben, und ich will sie jetzt nutzen“, sagt sie.

Baum engagierte sich für die Integration von Flüchtlingen

Für den Wahlkampf hat sie drei Schwerpunktthemen ausgemacht: Bildung, Digitalisierung und Wirtschaftsförderung. Ihre Stärken: Baum kann mit Menschen umgehen, das hat sie bei ihrer Arbeit in der Flüchtlingshilfe immer wieder gezeigt. „Kaarst wäre nicht so gut dran, wenn wir die Flüchtlungskrise nicht so bewältigt hätten wie wir es getan haben. Das war auch mein Verdienst“, sagt sie selbstbewusst. Ihr Job als Projektleiterin einer Unternehmensberatung helfe dabei, für die Stadt Kaarst eine Zukunftsvision zu erarbeiten. Als Bürgermeisterin könnte sie all ihre Energie und Zeit in die Politik stecken. 

Damit sind kurz vor dem Jahreswechsel zwei Kandidaten für die Bürgermeisterwahl bekannt. Lars Christoph hatte sich bei einer internen Mitgliederwahl der CDU knapp gegen Ulrike Nienhaus durchgesetzt. Ob diese dennoch antritt, steht noch nicht fest. Allerdings ist die angekündigte Kandidatur von Baum ein Zeichen dafür, dass Nienhaus nicht noch einmal antreten wird. „Ich liebe Kaarst und mag Menschen. Ich habe in den letzten fünf Jahren viel Freundlichkeit erfahren und möchte den Menschen helfen und ihnen zuhören“, kündigt Baum an. Andernfalls werde sie Christoph gratulieren und das Leben mit ihrem Mann genießen.