Kanalrohre: Kamera prüft Dichtheit
Kamera zeigt jeden Schaden am Kanalrohr. Eigentümer werden angeschrieben.
Kaarst. Für Günter Rauch war es eine böse Überraschung, als er seine Post öffnete. Die Stadt macht ihn darauf aufmerksam, dass er für die Behebung eventueller Schäden seines Hauskanalanschlusses (an Grundstücksanschlussleitung und Anschlussstutzen) in Holzbüttgen selbst aufkommen müsse.
Eine Sanierung, die für viele Kaarster teuer werden könnte, da viele Häuser aus den 70er und 80er Jahren stammen, die für diese Schäden immer anfälliger werden.
Der Leitungsabschnitt zwischen dem öffentlichen Kanal und der Grundstücksgrenze ist die Grundstücksanschlussleitung. Der Leitungsabschnitt zwischen der Grundstücksgrenze und dem auf dem Grundstück stehenden Gebäude ist die Hausanschlussleitung.
In Kaarst sind die Hausanschlüsse Privateigentum. Für den Nachweis der Dichtheit dieser Anschlüsse und für eventuelle Bauarbeiten an solchen Leitungen ist der Grundstückseigentümer verantwortlich. Die Stadt hat Sorge dafür zu tragen, dass das Kanalnetz dicht ist. „Wir sind dazu verpflichtet, die Kanäle zu reinigen und zu warten. Fäkalien oder Schmutzwasser dürfen nicht ins Grundwasser gelangen“, betont Tiefbauamtsleiter Jan Opial.
Während die Kanalanschlussstellen früher gespiegelt wurden, werden die Rohre seit ein paar Jahren mit einer Kamera befahren, um Risse, Ablagerungen oder Wurzeleinwuchs aufzuspüren. „Eine Technik, die sich immer weiter verbessert“, sagt Opial, Undichte Abwasserleitungen müssen unverzüglich ausgebessert werden. Opial beruft sich auf die städtische Entwässerungssatzung.
„Wenn die Umwelt belastet wird, müssen wir eingreifen. Wir wollen niemandem das Geld aus der Tasche ziehen, sondern die Hauseigentümer so früh wie möglich informieren“, sagt Opial. In welchem Umfang eine Prüfung oder Sanierung erfolgt, sei vom Einzelfall abhängig. Den Hausbesitzern wird ein Foto ihrer Anschlussstutzen zugeschickt, auf dem sie erkennen können, in welchem Zustand sich das Teilstück befindet. Opial kennt aber auch Nachbarn, die sich zusammengeschlossen haben, um die Kosten einer Prüfung zu reduzieren.