Kartbahn Kaarst: Im PS-Rausch auf der Piste

Wenn sich der Sommer wieder einmal von seiner nassen Seite zeigt, bietet die Kartbahn in Kaarst rasante Abwechslung.

Kaarst. Es riecht ein wenig nach Benzin, Motorengeräusche sind bereits auf dem Parkplatz zu hören. „Das Wetter ist auf unserer Seite“, sagt Sascha Pullen. Der Geschäftsführer der Kaarster Go-Kart-Bahn hat derzeit mehr zu tun als sonst in den Sommerferien oder am Wochenende: Wenn es draußen regnet, wird in der Halle häufiger Gas gegeben.

Seit 1994 können die selbst ernannten Nachwuchs-Schumis und -Vettels bereits die Geschwindigkeit der motorisierten Einsitzer in Kaarst genießen.

Bis zu 300 Stundenkilometer schnell können richtige Rennkarts werden. Ganz so rasant geht es in der Halle an der Friedrich-Krupp-Straße zwar nicht zu, aber bis zu 50 Kilometer in der Stunde bringen die Boliden dann doch auf die rund 400 Meter lange Strecke. Eine Kupplung gibt es übrigens nicht — entweder Gas geben oder bremsen, lautet die Devise. Erlaubt ist aber längst nicht alles, erklärt der Geschäftsführer: „Andere Fahrer zu rammen, ist absolut tabu.“ Dann sehen die PS-Rüpel die rote Flagge: Disqualifikation.

Alle vier Wochen wird die Strecke umgebaut. „So bleibt es auch für die Vielfahrer abwechslungsreich“, erklärt Pullen. Insgesamt 18 Varianten hat er im Repertoire. Die Fahrer danken es ihm. Viele betreiben das Kartfahren als professionellen Sport, dennoch sind die Hobby-Piloten in der Überzahl. Spezialisiert hat sich Pullen auf Firmenevents. „Die Nähe zu Düsseldorf ist hilfreich. Viele Chefs buchen ein Teamevent als Weihnachtsfeier.“

Buchen mehrere Leute gemeinsam die Bahn, können richtige Rennen gefahren werden — mit Qualifying, Warm-up, Siegerehrung und After-Race-Party. Dabei ist die Sicherheit wichtig. Schwenkt ein Mitarbeiter eine gelbe Flagge, bedeutet dies: Unfall — Fuß vom Gas und absolutes Überholverbot. Die blaue Flagge wird gezeigt, wenn ein langsamer Fahrer die Schnelleren überholen lassen soll. Die schwarze Fahne wiederum bedeutet: ab in die Box.

Für Kinder gibt es spezielle Fahrzeiten: Von 15 bis 17 Uhr ist die Bahn ihnen vorbehalten. „Dann ist ein zusätzlicher Mitarbeiter im Einsatz, der den Kindern alles ganz genau erklärt“, sagt Pullen. Die Sieben- bis Zwölfjährigen müssen zudem einen Nackenschutz tragen. Der wird auch den Erwachsenen empfohlen — wenn es dann doch einmal knallt. Passiert aber nicht oft: Immerhin unterschreibt jeder Hobby-Pilot eine Haftungsausschluss-Erklärung. Für Schäden an Kart und Strecke müssen die Fahrer aufkommen. Und wer hat schon mehrere tausend Euro übrig, um ein neues Go-Kart zu bezahlen?