Polizei sucht Hinweise Kaarsterin auf Heimweg attackiert
Kaarst/Neuss. · Die 26-Jährige wurde ins Gesicht geschlagen und ins Gebüsch geschubst. Erst als sie laut um Hilfe schrie, ließ der Täter von ihr ab.
Diesen Weg zu gehen, fällt Charlotte R. sichtlich schwer. Noch immer spürt sie Angst, wenn sie an der Stelle nahe der Bahngleise vorbeikommt, an der die 26-Jährige angegriffen wurde. Der Weg durchs Grün, den die junge Frau gerne genutzt hat, um mit dem Fahrrad von ihrem Arbeitsplatz in Neuss ins heimische Kaarst zu fahren, ist für sie jetzt tabu, wenn sie alleine unterwegs ist. Was war passiert?
Bereits am 7. Mai befand sich Charlotte R. um 18.45 Uhr auf dem Rad- beziehungsweise Fußweg entlang des Nordkanals, der in Neuss an der Rheydter Straße beginnt und Richtung Kaarst führt. In der Nähe der Geulenstraße wurde sie mehrfach von einem Radfahrer überholt, der sich gleich wieder hinter sie zurückfallen ließ. „Mir sind sofort seine pinken Gummihandschuhe aufgefallen, die er trug“, erinnert sie sich.
In der Nähe einer Kleingartenanlage war der Unbekannte wieder auf gleicher Höhe mit ihr. „Dann hat er mir plötzlich mit der Hand ins Gesicht geschlagen“, sagt die Kaarsterin. Sie habe sich gerade noch mit den Füßen abfangen können. Daraufhin sei der Unbekannte auf sie zugekommen und habe sich in die Hosentasche gegriffen, allerdings nichts herausgeholt. Sekunden später habe er sie dann an der schlecht einsehbaren Stelle ins Gebüsch geschubst. „Erst als ich laut um Hilfe schrie, ist er geflohen“; sagt die junge Frau, die leichte Verletzungen erlitt und verängstigt die Polizei verständigte.
Eine Fahndung nach dem Verdächtigen verlief ohne Erfolg. Die Hintergründe des Angriffs sind aktuell noch völlig unklar, wie Polizeisprecherin Diane Drawe mitteilte. Allerdings liegt zu dem Unbekannten eine Beschreibung vor: circa 17 bis 24 Jahre alt, schlank und etwa 1,75 bis 1,80 Meter groß. Neben den auffälligen pinkfarbenen Gummi- oder Latex-Handschuhen trug er eine hellgraue Jogginghose. Er war auf einem metallic-blauen Fahrrad unterwegs. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen vorsätzlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Charlotte R. hat Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen – und geht nur noch mit Pfefferspray und einem Alarm-Pieper aus dem Haus.