Entscheidung im Rhein-Kreis Neuss Die Krankenhaus-Fusion im Kreisgebiet ist perfekt

Rhein-Kreis. · Der Rhein-Kreis Neuss hat in Zukunft nur noch ein kommunales Krankenhaus.

Thomas Nickel musste um sein Mandat kämpfen.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Im Kreisgebiet wird es künftig nur noch ein kommunales Krankenhaus mit vier Standorten in Dormagen, Grevenbroich und Neuss („Lukas“, Rheintor) geben. Die Fusion ist politisch beschlossene Sache. Nachdem der Neusser Rat dem Vertragswerk am Freitag zugestimmt hatte, gab der Kreisausschuss in einer Sondersitzung am Donnerstag ebenfalls grünes Licht.

Strittig war bis zuletzt die Höhe der so genannten Ausgleichszahlung, die der Rhein-Kreis an die Stadt Neuss leisten muss, um sich auf ein paritätisches Gesellschafterniveau zu hieven. Obwohl zu den vereinbarten Eckdaten eine Obergrenze von 12 Millionen Euro gehörte, zahlt der Rhein-Kreis noch einmal drauf: 13 Millionen muss er letztlich berappen. Diese Summe hatte der Gutachter in seiner jüngsten Berechnung ermittelt. Und so funktioniert die Abrechnung: Im Wert von 9,9 Millionen Euro erhält die Stadt Neuss nun eine 8,5-prozentige Beteiligung an den Kreiswerken. Damit ist der Anfang für eine strategische Verzahnung der Versorger gemacht; die Stadt Neuss würde gern ihren Anteil an den Kreiswerken sukkessive erhöhen. Die restlichen 3,1 Millionen plus einem Abrechnungsüberhang aus dem Kreiswerke-Deal in Höhe von 250 000 Euro werden überwiesen. Auch der 25-köpfige Aufsichtsrat unter der Leitung des Vorsitzenden Wilfried Jacobs ist bestellt. Die Stadt Neuss entsendet Bürgermeister Reiner Breuer, Claudia Föhr, Hakan Temel (alle SPD), Elisabeth Heyers, Michael Werhahn, Thomas Nickel (alle CDU), Michael Klinkicht (Grüne) und Manfred Bodewig (FDP). Pikant: Der „Lukas“-Verwaltungsratsvorsitzende Nickel musste sich das Mandat in einer fraktionsinternen Kampfabstimmung gegen die vom Fraktionsvorstand favorisierte Ratsfrau Ingrid Schäfer zurückholen.

Der Rhein-Kreis entsendet Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Dorothea Prütting, Otto Eggeling, Barbara Brand (alle CDU), Erik Lierenfeld, Klaus Krützen (beide SPD), Susanne Stephan-Gellrich (Grüne) und Bijan Djir-Sarai (FDP). Hinzu kommen noch acht Arbeitnehmervertreter.