Der EC kommt jedoch etwas überraschend ohne den früheren NEV-Torhüter Dennis Kohl nach Neuss. Grund: Kohl hatte am vergangenen Freitag beim 5:3-Erfolg der Dinslakener in Troisdorf eine Matchstrafe erhalten, weil er nach einem rüden Angriff auf ihn mit seiner Torwartkelle etwas zu ungestüm herumgefuchtelt und dabei einen Troisdorfer erwischt hatte.

Zunächst bekam er nur eine Spieldauer-Disziplinarstrafe, doch seit Saisonbeginn gibt es eine neue Regel, wonach der Torhüter bei einem solchen Vergehen mit einer Matchstrafe (zwei bis acht Spiele Sperre) zu belegen ist.

Aber auch beim NEV fehlt mit Kapitän Ronny Sassen ein wichtiger Verteidiger mit Matchstrafe (Schiedsrichterin-Beleidigung in Düsseldorf). Die genauen Strafmaße sind in beiden Fällen noch nicht festgelegt, was in der kommenden Woche aber geschehen soll.

Die Frage bleibt nichts desto trotz: Was kann der NEV wirklich? Grandiose Ergebnisse mit dem 15:1 im Testspiel gegen Bergisch-Land und dem 8:1-Erfolg in Troisdorf zum Auftakt der Meisterschaft hätten eigentlich erwarten lassen, dass es mit dem NEV in dieser Saison aufwärts geht. Doch dann gab es die Heimniederlage (3:6) gegen den Ligafavoriten Dortmund und die deutliche Pleite in Düsseldorf (5:10), und schon hatte sich in sämtlichen Blöcken gegen Troisdorf wieder Verunsicherung breit gemacht.

Erst in den letzten zehn Minuten konnte sich der NEV mit drei Treffern zum 6:2-Sieg wieder befreien. Die meisten NEV-Fans sind dennoch optimistisch und hoffen auf einen klaren Erfolg des NEV, aber auch aus Dinslaken wollen etwa 70 Fans anreisen und die Kobras unterstützen. Und so dürfte es ein spannendes Derby heute Abend im Südpark geben.

Man soll ja nicht immer die Vergangenheit in Erinnerung rufen, aber am 7. April 1984 gab es einmal ein entscheidendes Spiel zwischen Neuss und Dinslaken um den Meistertitel in der Regionalliga - vor 2900 Zuschauern, und das an einem Dienstag.