Leichtathletik: Steffi Buss läuft allen Männern auf und davon

Beim 20. Grafenberger Waldlauf in Düsseldorf war die 33-jährige Rosellenerin schneller als alle ihre männlichen Kollegen.

Neuss. Die 33-jährige Rosellener Langstreckenläuferin Steffi Buss verblüffte beim 20. Grafenberger Waldlauf in Düsseldorf Experten wie Zuschauer - und sich selbst am allermeisten.

Auf einer sehr bergigen, nahezu sieben Meilen langen (11,1 Kilometer) Strecke lief sie im 111 Athleten starken Teilnehmerfeld sämtlichen Männern davon. Als sie zum Startplatz am Düsseldorfer Staufenplatz zurückkehrte, hatte sie einen Vorsprung von vier Sekunden auf den schnellsten Mann (Rainer Klaeren / Düsseldorf), dem sie beim letzten Anstieg auch noch locker davongesprintet war.

"Ich wundere mich selbst, wie gut das heute geklappt hat", strahlte die mehrfache Deutsche Berglauf-Meisterin, die auf ihrer ständigen Trainingsstrecke im Grafenberger Wald ("dort kenne ich jede Baumwurzel und jeden Hund") nicht zu bremsen und in der Zeit von 46:11 Minuten sogar fast zwei Minuten schneller als bei ihrem Sieg im Vorjahr in der Damenklasse war. Damals waren noch vier Männer schneller als sie gewesen.

Zuletzt hatte es aus offiziellen Kreisen des ASC Rosellen geheißen, dass Steffi Buss unter "orthopädischen Problemen" leide und deshalb bei den Westdeutschen Straßenlauf-Meisterschaften vor zwei Wochen nicht teilnehmen konnte. Steffi Buss präzisiert: "Ich habe ständig ein Ziehen hinten im linken Oberschenkel, davon habe ich zum Glück aber kaum etwas gespürt", meinte sie nach ihrem grandiosen Erfolg.

Dass Frauen schneller als die Männer laufen können, kommt bei Laufveranstaltungen extrem selten vor. Bei einer Veranstaltung in Düsseldorf passierte dies in den vergangenen 30 Jahren das allererste Mal.