Fußball/SSV: Trainer Maes soll Jugendfußball aus dem Tal der Tränen helfen
Da der SSV weiß, dass schnelle Erfolge Utopie sind, wird Maes mit der Talentsichung und -ausbildung ganz unten anfangen: im Offenen Ganztag.
Neuss. Am Mittwoch beginnt offiziell das Arbeitsverhältnis zwischen dem Stadtsportverband (SSV) Neuss und Wolfgang Maes. Der erfahrene Trainer soll im Rahmen des neu aufgelegten Förderkonzepts mithelfen, dem Jugend-Fußball in Neuss aus dem Tal der Tränen herauszuhelfen.
Da der SSV weiß, dass schnelle Erfolge Utopie sind, wird Maes mit der Talentsichung und -ausbildung ganz unten anfangen: im Offenen Ganztag. Wobei dieser Ansatzpunkt sich fast von selbst ergeben hat. "Denn ein Bambini-Training im Verein um 16 Uhr durchzuführen, ist schon deswegen kaum noch möglich, weil die Anlage durch den Ganztag blockiert ist", nennt Klaus Becker, 2.Vorsitzender im SSV, ein Beispiel.
Die anfängliche Skepsis hat sich gelegt, die Idee scheint anzukommen. "Maes ist schon jetzt ausgebucht", sagt Becker. An vier Schulen im Stadtgebiet wird er aktiv, auch die zweite Stufe des Projekts - die Ausbildung derTrainer in den Vereinen - kann bereits in Angriff genommen werden: Der TuS Reuschenberg hat sich die Dienste von Maes gesichert.
Damit diese Möglichkeit der Qualifizierung noch weitere Kreise zieht, lädt der SSV für den Montag nach dem Novesia Cup, am 6. September, Vereinsvertreter zu einer Informationsveranstaltung im Drusus1 ein. "Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt schon mehr erreicht, als man erwarten konnte", zieht Becker ein zufriedenes Zwischenfazit.
Ganz am Ende des Förderkonzeptes steht die Hoffnung, einen Verein in Neuss wenigstens wieder in der Oberliga oder der Verbandsliga zu etablieren, so dass ausgebildete Talente dort eine sportliche Heimat finden. Jürgen Scheer, Sprecher der Stadtwerke Neuss, die das Förderkonzept als Sponsor unterstützen, hat da so seine eigene Idee: "Das wird mit einem bestehenden Verein nicht funktionieren. Das klappt nur mit einem neu zu gründenden FC Neuss."