Handball: TSV Dormagen schafft den Sprung auf Tabellenplatz 15
Nach dem ersten Auswärtserfolg der Saison über Zwangsabsteiger TUSEM Essen hüpft Bundesligist TSV Dormagen in der Tabelle weiter nach oben.
Essen/Dormagen. Für Zwangsabsteiger TUSEM Essen ging es um die Ehre, für den TSV Dormagen um zwei für den Klassenerhalt notwendige Punkte. Und über die freuten sich am Ende das Team und rund 400 ins Sportzentrum "Am Hallo" mitgereiste Fans riesig, denn der Gast aus dem Rheinland konnte die Partie mit 28:27 (12:13) für sich entscheiden.
"Wir haben heute das Glück erzwungen, hatten das Glück des Tüchtigen oder wie immer man das nennen möchte", erklärte TSV-Trainer Kai Wandschneider nach der Partie, der einen Spieler besonders herausheben wollte: "Christoph Schindler war heute überragend. Er konnte nur mit schmerzstillenden Spritzen und Medikamenten auflaufen und hat heute die gesamte Mannschaft trotz allem auf seine Schultern geladen."
In dem nicht hochklassigen aber spannenden Hinrunden-Finale war Florian Wisotzki der zweite Held des Abends: Der Kapitän reagierte am Schnellsten und traf in der letzten Sekunde ins leere Essener Tor zum 28:27-Endstand. Torwart Shejbal hatte zuvor seinen Kasten verlassen, weil Essens Coach Kristof Szargiej den langen Mark Dragunski als siebten Feldspieler brachte. Patrick Wienczek machte dann auch sieben Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich zum 27:27, doch das Glück gehörte am Samstagabend dem Tüchtigen.
Mit dem ersten Auswärtssieg der Saison und damit den Auswärtspunkten drei und vier belegt der TSV nach der ersten Saisonhälfte den 15. Tabellenplatz und somit keinen der drei Abstiegsplätze.
TSV-Trainer Kai Wandschneider war nach der Partie "sehr erleichtert". Er machte seinem Essener Kollegen ein Kompliment für die engagierte Spielweise trotz aller finanzieller Probleme in Essen, lobte aber natürlich vor allem seine Mannschaft, die es zum Schluss "irgendwie geschafft hat, noch einmal hellwach zu sein und das schnelle Anwurftor zu erzielen."
Drei Spielern würdigte er besonders: Joachim Kurth, "der ganz, ganz wichtige Bälle gehalten hat", Konstantinos Chantziaras - "Toll, dass es der Verein geschafft hat, ihn nach Dormagen zu holen" - und Christoph Schindler. Erst beim Warmmachen stand fest, dass er nach seiner am Dienstag im Training erlittenen Schulterverletzung auf die Zähne beißen würde und eingesetzt werden kann. "Wer weiß, wie das Spiel ohne ihn gelaufen wäre", so Coach, Wandschneider, denn Schindler war mit sieben Treffern der beste TSV-Werfer.
Der Sieg wird für eine sicher angenehme Stimmung bei der Weihnachtsfeier sorgen. Denn immerhin besitzt der TSV zehn Punkte nach der Hinrunde und hat den Relegationsplatz 16 verlassen, auf dem jetzt Balingen mit acht Punkten rangiert.
Der TSV hat Tuchfühlung zu Wetzlar und Melsungen (beide elf Punkte). "Zehn Punkte, dieses phantastische Ergebnis hätte uns vor der Saison keiner zugetraut", bilanzierte Wandschneider erfreut und dankte den Fans: "Sie sind mit uns durchs Feuer gegangen und haben Schweiß gebadet großen Anteil am Erfolg."