Hockey/Schwarz-Weiß Neuss: Golden Goal beendet den Traum

Schwarz-Weiß verliert im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen Hamburg erst nach Verlängerung mit 1:2.

<strong>Neuss/Mönchengladbach. Nach drei Minuten der Verlängerung zerplatzte der Traum des HTC Schwarz-Weiß Neuss von der ersten deutschen Meisterschaft im Feldhockey wie eine Seifenblase. Nie war die Abwehr im Verlauf der regulären Spielzeit des Halbfinalspiels gegen den Club an der Alster zuvor so löchrig wie in diesem Moment. Nahezu wehrlos sah die Neusser Defensive mit an, wie Benjamin Laatzen den Ball zum Golden Goal im Tor hinter Keeper Martin Wagner versenkte - unbeschreiblicher Jubel auf Hamburger, grenzenlose Enttäuschung auf Neusser Seite.

Nach den 70 Minuten zuvor hatten sich die Teams leistungsgerecht mit 1:1 getrennt. Die Schwarz-Weißen machten zu Beginn mächtig Druck, größere Torchancen ergaben sich aber nicht. Nur einmal brannte es vor dem Gehäuse von Torwart Martin Sievers lichterloh. Aber Sebastian Draguhn schaffte es aus dem Getümmel heraus nicht, den Ball im Tor unterzubringen.

Mit zunehmender Spielzeit bekamen die Hamburger die Partie besser in den Griff. Gefahr für das Tor des mehrmals gut parierenden Wagner kam aber nur bei Strafecken auf. Zur Pause stand es dennoch 0:0.

Auch nach dem Seitenwechsel waren es vor allem Ecken, die für spitze Schreie im Fanblock der zahlreich nach Mönchengladbach gereisten Schwarz-Weiß-Fans sorgten. Sieben zu fünf für den Favoriten aus Hamburg stand es am Ende bei den Standards - fast folgerichtig also, dass beide Treffer aus Strafecken resultierten.

Aber zum Erreichen des Finales sollte es wie erwähnt doch nicht reichen. Und da der Ligavierte UHC Hamburg zuvor im anderen Halbfinale gegen Krefeld gewann, können sich die Neusser auch die Teilnahme an der Euro Hockey League abschminken.

"Riesenrespekt für Neuss", zollte Hamburgs Coach Joachim Mahn anschließend der Leistung der Schwarz-Weißen jede Menge Respekt. Doch diese Anerkennung konnte sein Pendant Carsten Fischbach nur bedingt trösten: "In einem Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften hat die glücklichere gewonnen. Wir haben es in den ersten 20 Minuten, als wir drückend überlegen waren, verpasst, die Tore zu machen, danach war es ein verteiltes Spiel."

Dennoch ist der Schwarz-Weiß-Coach nicht enttäuscht: "Für den Charakter meiner Mannschaft spricht, wie sie es geschafft hat, nur wenige Minuten vor dem Ende den Rückstand noch auszugleichen. Ich bin stolz, solch ein Team zu trainieren."