Tennis: Auftakt nach Maß für Blau-Weiß

Neuss hat gegen einen schwach besetzten 1. FC Nürnberg keine Probleme und fährt im ersten Bundesligaspiel einen sicheren Sieg ein.

Neuss. Der TC Blau-Weiß Neuss ist optimal in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Gegen den hoffnungslos unterlegenen 1. FC Nürnberg gelang dem Vizemeister der vergangenen Spielzeit ein sicherer 6:0-Erfolg, der nach den vier gewonnenen Einzeln bereits früh feststand.

Es hatte ein bisschen was von Wimbledon, was sich den knapp 800 Zuschauern gestern an der Jahnstraße bot. Nicht dass die Anlage der Neusser ein ähnliches Flair wie der kultige Tennistempel im Stadtteil der englischen Hauptstadt verbreiten würde. Doch wie im verregneten London gingen auch in Neuss gestern die Blicke immer wieder in Richtung Himmel. Zwar nieselte es fortwährend, doch eine Unterbrechung blieb den zuweilen bibbernden Fans erspart.

Die Nürnberger waren ohne ihre etatmäßige Nummer eins Florian Mayer angereist und hatten sich dem Anschein nach auch sonst nicht viel ausgerechnet. Der Italiener Giorgio Galimberti, bei den Bayern nur an Position acht geführt, war noch der bekannteste Akteur der Gäste, während die Blau-Weißen wie von Teammanager Marc Raffel angekündigt fast in Bestbesetzung spielten.

Die Zuschauer mussten sich beeilen, rechtzeitig ihre Plätze zu erreichen, denn der Spanier Marcel Granollers, die Nummer 184 in der Welt, machte in seinem ersten Spiel für Neuss gleich zu Beginn kurzen Prozess (6:3, 6:1) mit seinem Kontrahenten Daniel Dolbea, die Nummer 173 in Deutschland.

Mehr Schwierigkeiten hatte da schon der Österreicher Stefan Koubek gegen den Belgier Stefan Wouters: Nach klar gewonnenem ersten Satz (6:1) verlor der Neuzugang im zweiten Durchgang den Faden (4:6), um den entscheidenden Champions-Tiebreak schließlich aber doch mit 10:6 für sich zu entscheiden.

Warum Raffel seinen neuen Niederländer Robin Haase als "Young Gun" anpreist, wurde dem Beobachter der Partie gegen Pavel Schalomov schnell klar: Bedingungslos drosch der 19-Jährige auf die Bälle ein, attackierte nahezu jeden zweiten Aufschlag und zeigte auch sonst wenig Lust an längeren Ballwechseln. Haase gewann 6:4 und 6:2.

Im Duell der beiden Italiener hatte Rückkehrer Potito Starace nur anfangs einige Probleme gegen Galimberti. Nach Abwehr eines Breakballs hatte die neue Neusser Nummer eins seinen Gegner sicher im Griff und siegte glatt mit 6:4 und 6:1.

Auch die letztlich bedeutungslosen Doppel gewannen die Blau-Weißen: Starace/Granollers besiegten Galimberti/Wouters mit 7:6, 6:1, die Paarung Haase/Koubek gewann gegen Schalomov/Dolbea mit 6:1, 6:3.