Hockey/Schwarz-Weiß Neuss: Revanche steigt nun unter dem Hallendach

In einer Neuauflage des Feld-Halbfinales trifft Schwarz-Weiß Neuss in der Hallen-Vorschlussrunde erneut auf Alster Hamburg.

Neuss. Der Dramaturg, der die Halbfinal-Begegnung Club an der Alster gegen Schwarz-Weiß Neuss für das Final Four-Drehbuch kreiert hat, hat sich eine Auszeichnung verdient. Natürlich gibt es diesen nicht, aber dass die Ansetzung exakt diese Semifinal-Paarung und damit die Neuauflage des Feldhockey-Halbfinals von 2007 ergeben hat, ist schon eine tolle Fügung. "Wir haben mit Alster noch eine Rechnung offen", hatte Neuss’ Trainer Fischbach sofort nach Bekanntwerden dieser Paarung das Motto ausgegeben. Erst in der Verlängerung durch Golden Goal hatte am 7. Juli im Warsteiner HockeyPark Alster die Oberhand über die junge Neusser Mannschaft (die jüngste bei der Endrunde) behalten. Fischbach hatte damals im ersten Statement bereits die Hoffnung geäußert, dass es bald zu einer Wiederholung käme, "denn die Krönung hat diesmal noch gefehlt." Für Alster hatte die Endrunde dann im Finale ein noch packenderes Finish den Meistertitel gebracht. In der Verlängerung des Siebenmeterschießens konnten die Schützlinge von Joachim Mahn den Lokalrivalen UHC niederringen. Beides spricht für die Nervenstärke der Alsteraner. Sollte es im Halbfinale der Berenberg Final Four eng werden, dürften die Hamburger somit vielleicht ein kleines Plus haben. Doch wer sich in Frankenthal, in der vielleicht emotionalsten und lautesten Halle der Liga nicht ins Bockshorn jagen lässt, wie die Neusser es - trotz zwischenzeitlichen 0:2-Rückstands in Halbzeit eins - gegen die TGF nicht getan haben, der wird wohl auch in der Sporthalle Hamburg keine Nerven zeigen. Während bei den Neussern Olympia-Kandidat Sebastian Draguhn die Hallensaison komplett mitspielt, trotz Doppel-Belastung durch die parallel voll laufende Vorbereitung des A-Kaders auf das Olympia-Qualifikationsturnier Anfang April in Japan, sind beim Halbfinalgegner die A-Kaderspieler Sebastian Biederlack und Oliver Hentschel noch überhaupt nicht zum Einsatz gekommen - und daran wird sich wohl auch zur Endrunde hin nichts ändern - es sei denn Jo Mahn zieht einen der beiden noch als trumpf aus dem Ärmel. Großartiges defensives Taktieren ist bei diesen beiden Mannschaften nicht zu erwarten. Die Fans dürfen sich auf viele Torszenen freuen - dabei hatte Alster in der laufenden Saison mit die sattelfestere Abwehr zu bieten. Nur 36 Gegentreffer war hinter Rüsselsheim Liga-Spitze, was auch am starken Tim Jessulat im Alster-Tor lag. Doch auch Routinier Martin Wagner hat am letzten Samstag in Frankenthal gezeigt, dass er in der Halle zu den Ausnahmekönnern zwischen den Pfosten gehört. Fazit: Dieses Spiel ist völlig offen und wird sicher lange ganz eng sein.