Hockey: Neusser Damen fehlt am Ende die Erfahrung

Im Viertelfinale der Deutschen Hallenhockey-Meisterschaften ist für die Aufsteiger aus Neuss nach einer tollen Saison Endstation.

Neuss/Rüsselsheim. Die märchenhafte Saison des Aufsteigers HTC Schwarz-Weiß Neuss wurde im Viertelfinale der Deutschen Hallenhockey-Meisterschaften vom Rüsselsheimer RK beendet. Die Gastgeber setzten sich mit einem mehr als deutlichen 11:5-Erfolg gegen den West-Zweiten souverän durch. Die Hessinnen waren von Beginn an das effektivere und abgeklärtere Team, das seine Chancen deutlich besser nutzte. Der RRK baute die Führung bis auf 4:0 und sogar 6:1 zur Pause aus. Dann vergab der Gast einen Siebenmeter, was ein bisschen die gesamte Chancenverwertung der Neusser widerspiegelt. Erst bei 9:1 kamen die Westdeutschen selbst wieder zu Torerfolgen, doch da war die Partie längst "gegessen".

Schwarz-Weiß Damen vergeben überhastet beste Tormöglichkeiten

"Wir haben das Match dominiert - vor allem in der ersten Halbzeit", so RRK-Trainer Benedikt Schmidt-Busse. Sein Team konnte sich allerdings auch auf Keeperin Sonja Thüner verlassen, die kurz vor der Pause mehrfach sehr gut parierte und den deutlichen Vorsprung verteidigte. Neuss vergab allerdings auch mehrfach überhastet gute Gelegenheit. "Wir haben gespielt und Rüsselsheim hat die Tore gemacht", fasste SW-Trainer Markus Lonnes zusammen. Da Lina Geyer einen Siebenmeter zu Beginn der zweiten Hälfte neben das Tor setzte, waren es erneut die Rüsselsheimerinnen, die nach dem Wechsel weiter trafen. "Wir wussten, dass wir trotz der klaren Führung noch mindestens eine Viertelstunde konzentriert weiter spielen mussten", so Schmidt-Busse. Seine Mannschaft tat ihm den gefallen und hatte bei 9:1 und nur noch sieben Minuten zu spielen das Match so sicher im Griff, dass gegen Ende sogar noch mal die taktische Überzahl geübt werden konnte. Beim Tor mit der Schlusssirene zum 11:5 durch Müller-Wieland stand Thüner gar nicht mehr zwischen den Pfosten und die Abwehr verzichtete, um Verletzungen zu vermeiden, auf den Verteidigungsversuch. "Wir waren gar nicht schlecht. Es haben nur ein paar Prozent zu einer normalen Leistung gereicht", analysierte Lonnes. "Aber genau das hat Rüsselsheim clever ausgenutzt. Man muss ganz klar sagen, dass die Erfahrung hier den Ausschlag gegeben hat." Schmidt-Busse ergänzte: "Wir hatten vor dem Viertelfinale unsere hausaufgaben gemacht. Nun sind hier - das darf ich als Düsseldorfer wohl sagen - in den nächsten eineinhalb Tagen die Amateur-Karnevalisten unterwegs. Ab Dienstag werden wir dann wieder ernsthaft arbeiten und wieder die Hausaufgaben machen, um gegen Alster im Halbfinale in Hamburg dann möglichst wieder erfolgreich zu sein." Torfolge: 1:0 Eva Frank (7.), 2:0 Lena Jacobi (8.), 3:0 Irene Balek (KE, 10.), 4:0 Irene Balek (KE, 22.), 4:1 Julia Höper (24.), 5:1 Irene Balek (7m, 26.), 6:1 Silke Müller (27.); 7:1 Meike Acht (41.), 8:1 Silke Müller (50.), 9:1 Nina Günther (53.), 9:2 Julia Höper (54.), 9:3 Sophie Steindor (56.), 10:3 Nina Günther (57.), 10:4 Lisa Hahn (59.), 11:4 Lena Jacobi (60.), 11:5 Janne Müller-Wieland (KE, 60.). Strafecken: RRK 5 (2 Tore) / SWN 4 (1 Tor) Siebenmeter: RRK 1 (1 Tor) / SWN 1 (kein Tor) Schiedsrichter: M. Schulze / Pleißner Red.