Tennis: Masson und Silva sind die Sieger

Belgier verteidigt seinen Titel beim ATP-Future-Turnier in der Büttgener Tespo-Halle.

Kaarst. Die etwa 600 Zuschauer in der Tespo-Halle in Kaarst-Büttgen wollten sie gewinnen sehen: Die 17-jährige Niederländerin Renee Reinhard war der Publikumsliebling beim Asics-Future-Cup 2008. Doch am Ende fehlte ihr die Kraft, um im Endspiel die 24-jährige Portugiesin Neuza Silva zu besiegen. Reinhard hatte dem schlauen Spiel Silvas kaum etwas entgegenzusetzen. Zu groß war der Kraftverlust der vergangenen zwei Wochen, in denen sie nicht nur das Future-Turnier in Stuttgart als Qualifikantin gewonnen hatte, sondern auch bei den Segro-International in Kaarst das Finale erreichte.

Bereits im Viertel- und auch im Halbfinale war sie angeschlagen ins Match gegangen, konnte sich aber noch mit zwei Energieleistungen jeweils knapp durchsetzen. Im Gegensatz dazu kam ihre Gegnerin Neuza Silva relativ locker ins Finale. Ohne Satzverlust war sie ins Endspiel marschiert. Dort ging sie entsprechend konzentriert, mit guter Beinarbeit, einem tollen Rückhandslice und druckvoller Vorhand geschickt zu Werke und verließ nach 70 Minuten nach einem 6:3 und 6:1 als Siegerin den Platz.

Bei der Siegerehrung erwies sich die Portugiesin als faire Gewinnerin und zollte ihrer Gegnerin großen Respekt: "Sie war sehr müde heute, und ich habe auch wirklich gut gespielt. Ich denke, in Zukunft werden wir noch viel von ihr hören", so die an Position drei gesetzte Silva (204 in der Welt).

Überhaupt war die Damenkonkurrenz beim Kaarster Turnier für ein Future-Turnier sehr gut besetzt. Mit Sandra Zahlalova (175 WTA) und Caroline Maes (187 WTA) standen zwei Top-200-Spielerinnen im Teilnehmerfeld, hinzu kamen weitere fünf Top-300-Spielerinnen.

Bei den Herren standen sich zwei Belgier im Finale gegenüber. Der Newcomer Ruben Bemelmans forderte den Platzhirschen und Vorjahressieger Jeroen Masson heraus. Hochklassig und vor allem spannend verlief das Spiel der beiden Landsmänner. Am Ende hatte der Routinier Masson die Nase vorn. Mit 6:2, 4:6 und 6:2 konnte er nach gut zwei Stunden den Ansturm der Jugend noch einmal aufhalten.

"Wir haben die ganze Woche miteinander trainiert, kennen uns gut, deshalb war es nicht leicht, hier gegeneinander zu spielen", sagte ein glücklicher Masson bei der Siegerehrung. "Kaarst ist für ein gutes Pflaster für mich, hier spiele ich immer besonders gut", so Masson, dem nach seinem Einzel- und Doppelerfolg im Vorjahr 2008 das gleiche Kunststück gelang.

Ruben Bemelmans kam nur im zweiten Satz so richtig ins Spiel. "Da hab ich aggressiver gespielt", so Bemelmans. Letztlich gewann Masson aber doch verdient das Finale, weil er druckvoller spielte und vor allem weniger Fehler machte.

Erfreulich: Die beiden Hauptsponsoren Segro International und Asics Deutschland wollen auch in den nächsten Jahren den Future Cup unterstützen. Udo Titz (Segro) erklärt: "So ein Turnier, bei dem jungen Talenten eine Chance gegeben wird, passt hervorragend zu uns."