Fechten: Nicolas Limbach - Ein perfektes Zeitmanagement

Olympia 2008: Nicolas Limbach will in Peking eine Medaille holen. Diesem Ziel ordnet der 22-Jährige momentan alles andere unter.

<strong>Dormagen. Säbelfechter Nicolas Limbach ist der Sportler im Rhein-Kreis Neuss, der mit größter Wahrscheinlichkeit an den Olympischen Spielen in Peking in diesem Jahr teilnehmen wird. "Da müsste schon ziemlich viel schief laufen", verweist der kurz vor Silvester 22 Jahre alt gewordene BWL-Student auf die Weltrangliste. Denn ähnlich dem Tennis verliert man seine durch Leistung erkämpfte Ranglisten-Position so schnell nicht, "und ich habe momentan fast doppelt so viele Punkte wie der Erste, der nicht qualifiziert wäre", so Limbach. Der WM-Dritte von St.Petersburg im Vorjahr und Junioren-Weltmeister von 2007 kann sich also schon einmal Gedanken darüber machen, was er für seine China-Reise alles so in den Koffer packt. Obwohl er momentan für Nicht-Sportliches kaum Zeit hat, denn die Monate Februar und März werden die entscheidenden sein auf dem Weg nach Peking. Ein Weltcup-Termin jagt den nächsten: Nächste Woche steht Istanbul auf dem Plan, danach geht’s nach Athen, Budapest und Algier.

Da kommt einiges an Reisekosten zusammen, und das ist im Fechtsport so einfach nicht. "Der Verein bezahlt so viel wie eben möglich, aber auch die Stiftung Sport des Rhein-Kreises springt ein", berichtet Olaf Kawald, Sportlicher Leiter der Fechtabteilung des TSV Bayer Dormagen. Für ihn wäre ein Auftritt von Nicolas Limbach in China wie eine Bestätigung seiner eigenen Arbeit und die des Trainerstabes: "Nicolas hat das Fechten hier von kleinauf gelernt, alle Jahrgänge durchlaufen. Das zahlt sich jetzt aus."

Zumindest von seinem Studienort Düsseldorf zum Training nach Dormagen gelangt Limbach ab sofort in Windeseile. Das Autohaus Kniest in Dormagen sponsort ihm und seinem Mannschaftskameraden Benedikt Beisheim - der 20-Jährige hofft noch auf einen Platz in der deutschen Mannschaft - eine Mercedes-B-Klasse bis zu den Olympischen Spielen. "So etwas gibt noch einmal einen zusätzlichen Motivationsschub", freut sich Limbach.

Asienluft durfte der Dormagener bereits einmal in Seoul schnuppern, China kennt er bisher noch nicht. "Um den Smog mache ich mir aber keine Sorgen. Wir sind ja in der Halle." Dass Olympia schon ein besonderes Erlebnis ist, davon kann ihm sein Trainer Vilmos Szabo berichten, der bereits mit der rumänischen Nationalmannschaft 1984 in Los Angeles auf der Planche stand. "Das ist eine andere Welt. Aber Nicolas wird das schon machen, da bin ich mir sicher."