Leichtathletik: Björn Otto produziert in Hof „Salto nullo”
Vor den nationalen Titelkämpfen herrscht Panik bei den Stabhochspringern.
Hof/Saale. Wie üblich wollte der 31-jährige Dormagener Stabhochspringer Björn Otto auch in Hof bei der Höhe von 5,40 m in den Wettbewerb einsteigen - quasi als letzter Test vor den Deutschen Meisterschaften am kommenden Samstag in Ulm, wo die drei deutschen Stabhochspringer für die Weltmeisterschaften in Berlin ermittelt werden. Doch nichts ging. Dreimal scheiterte Björn Otto in einem Wettkampf mit hoher Ausfallsquote.
Denn nur drei Springer (der sechs gemeldeten) tauchten zum Schluss in der Wertung auf. Sieger wurde der Pole Lukas Michalski (EM-Dritter von 2006) mit der Höhe von 5,50 m, Tobias Scherbarth (Leverkusen), der Überflieger der vergangenen Wintersaison, kam auch nicht höher als 5,30 m und wurde Dritter hinter dem Slowenen Poljanec mit 5,40 m.
Danny Ecker (Leverkusen) passte schon nach dem Einspringen und machte erst gar nicht "wegen muskulärer Probleme" mit. Das Schicksal des "Salto nullos" teilte sich der Hofer Lokalmatador Benedikt Gradel mit Otto, der ebenfalls an seiner Anfangshöhe scheiterte.
Vor Ulm am kommenden Samstag ist die Lage im Deutschen Stabhochsprung höchst uneinheitlich. Drei (der potenziellen zehn) Springer haben bisher erst die Norm für die WM in Berlin im August geschafft (5,70 m). Neben Alexander Straub (Filstal/5,81 m), Malte Mohr (Leverkusen/ 5,80 m) auch Björn Otto (5,70 m). Drei Springer sollen das WM-Ticket bekommen.
Und wie es bei einigen Mitkonkurrenten von Otto derzeit aussieht, verrät die Homepage von Tim Lobinger. Der Münchner steht noch immer (aber nicht nur er) ohne Norm da und scheiterte erst am Wochenende in Nancy/Frankreich mit 5,45 m. "Ich springe nun nur noch einfach planlos drauf los", steht dort zu lesen, wie er über seiner "Zwitscherdienst" vermeldete.
Panik pur scheint ausgebrochen zu sein. Und am Samstag steht in Ulm die ultimative Auseinandersetzung um die WM-Tickets an. Lobinger hatte übrigens schon mal für den Fall der WM- Norm in einer Müncher Nobeldisko einen Tisch reservieren lassen.