Leichtathletik: Die 40-Meter-Marke überboten

Werferin Maike Schmidt ist im Aufwind. Mit dem Diskus schafft sie locker die DM-Norm.

Korschenbroich. Der Korschenbroicher "Leichtathletik-Guru" Hans-Peter Walther hat auch beim Leichtathletik-Verband Nordrhein eine ganz besondere Aufgabe. Er organisiert als Werfer-Teamchef mit dem Korschenbroicher LC alljährlich den Nordrhein-Werfer-Cup. Die Veranstaltung fand auch dieses Mal wieder im Rheydter Grenzland-Stadion statt, wo es im Gegensatz zu Korschenbroich genug Wurfplätze für die 150 Werfer aus dem gesamten deutschen Raum gibt.

Fazit: Es klappte alles wunderbar, und die Werfer bedankten sich mit zum Teil bemerkenswerten Leistungen. Werfer-Bundestrainer Jürgen Schult (Potsdam, er hält seit 20 Jahren den Weltrekord im Diskuswerfen) hatte Walthers Wunsch berücksichtigt und den LVN-Werfer-Cup als Ausscheidungswettkampf für die Olympischen Spiele und die verschiedenen internationalen Meisterschaften angesetzt.

Peking-Normen wurden in Rheydt jedoch nicht erfüllt, nicht zuletzt deshalb, weil man die deutschen Spitzenwerfer nur mit viel Geld an den Start bekommt. Dafür gab es eine ganze Reihe von Normen für die U20-Weltmeisterschaften sowie viele persönliche Bestleistungen bei den jüngeren Werfern.

Eine herausragende Bestleistung schaffte die 15-jährige Maike Schmidt vom Korschenbroicher LC, die in Rheydt gleich dreimal zu den Wurfgeräten griff (Kugel, Speer, Diskus). Das Kugelstoßen gelang ihr nicht so ganz (10,94 Meter). Beim Speerwerfen schleuderte sie das Wurfgerät mit nur kurzem Anlauf auf 38,38 Meter. Schmidt nimmt derzeit eine technische Umstellung vor, damit ihr das Schicksal eines "Tennisarms" erspart bleibt, weil ihre bisherige Technik sehr belastend für das Ellbogengelenk war.

Ganz unbeschwert trat sie zum Diskuswerfen an. Und eine solch strahlende Maike Schmidt hat man schon lange nicht mehr erlebt. Dreimal flog ihr Diskus über die 40-Meter-Marke (Norm für die Jugend-DM in Berlin), der weiteste Wurf landete bei 41,92 Meter. "Ich mache mir schon lange keinen Kopf mehr, und auf einmal klappt es immer besser", analysierte die ehrgeizige Gymnasiastin, die für das kommende Wochenende eine Einladung zu den traditionellen "Halleschen Werfertagen" an die Saale erhalten hat, ihren Wettkampf.

Verbessert zeigte sich auch die 16-jährige Yvonne Pulwitt (Korschenbroicher LC), sie kam auf 32,61 Meter im Diskuswerfen. Aus dem LVN-Werfer-Cup ließe sich sicherlich noch mehr machen, nur Eingeweihte wussten etwas von der Veranstaltung am Sonntag. Zuschauer sah man daher fast keine an den Wettkampfanlagen. Wie man mehr Publikum anzieht, machten im vergangenen Februar bei den Deutschen Winterwurf-Meisterschaften die Düsseldorfer vor. Da drängelten sich bis zu 250 Zuschauer an den einzelnen Wettkampfstätten.