Leichtathletik: Otto löst WM-Ticket für Osaka

Der Stabhochspringer aus Dormagen wird in Erfurt Vizemeister hinter Danny Ecker.

Erfurt. Viel aufregender als gestern kann ein Stabhochsprung-Wettkampf um den Deutschen Meistertitel kaum sein. Der Dormagener Björn Otto war am Ende heilfroh, dass alles nach seinen Vorstellungen geklappt hat.

Mit der Höhe von 5,70 Meter wurde der 29-Jährige hinter dem Leverkusener Danny Ecker, der ebenfalls 5,70 Meter überquerte, Vizemeister. Damit sicherte sich Otto das Ticket für die WM im japanischen Osaka Ende August.

Ursprünglich hätte der Meister schon am Samstagabend feststehen sollen, doch bei der Höhe von 5,40 Meter war der Wettkampf wegen der ständigen Regenfälle komplett annulliert und auf gestern Vormittag verlegt worden. Auch der Beginn des zweiten Versuchs war chaotisch, ständig gab es Windböen aus wechselnden Richtungen. Da gestaltete es sich sehr schwer, einen brauchbaren Anlauf hinzubekommen.

Gleich fünf Springer waren an ihrer Einstiegshöhe gescheitert, darunter auch der Titelverteidiger Lars Börgeling aus Leverkusen sowie der Kölner Tim Lobinger. Otto stieg bei 5,50 Meter ein und brauchte wie Danny Ecker erst einmal zwei Versuche, um diese Höhe zu meistern.

Nach dieser Runde blieben im Kampf um den Meistertitel nur noch vier Springer übrig: neben Otto und Ecker der Leverkusener Richard Spiegelburg und der Filstaler Alexander Straub. Otto, Ecker und Spiegelburg nahmen als nächste Höhe 5,70 Meter in Angriff und beobachteten, wie sich der 23-jährige Straub vergeblich an 5,65 Meter versuchte.

Otto brauchte für die 5,70 Meter dann leider zwei Versuche, während Ecker auf Anhieb die Latte überquerte und sich von diesem Zeitpunkt an klar auf Meisterkurs befand. Der Dormagener probierte als nächste Höhe 5,75 Meter, scheiterte jedoch, während Ecker sich noch dreimal vergeblich an 5,85 Meter versuchte.

"Unter diesen Umständen bin ich froh, das WM-Ticket gelöst zu haben. Danny war heute einfach einen Tick besser. In Osaka werden die Karten ohnehin neu gemischt", bilanziert der angehende Diplom-Biologe aus Straberg. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass Lars und Tim heute an ihrer Einstiegshöhe scheitern würden, denn beide kommen mit wechselnden Winden eigentlich gut zurecht", so Otto weiter. "Ich habe sehr viel daran gearbeitet, den Wind in meine Sprünge als Faktor einzubeziehen." Am Mittwoch springt Björn Otto noch einmal in Monaco, am Wochenende schließt sich dann ein Wettkampf auf Norderney an.