Tennis: Mit Granollers gegen Reutlingen

Blau-Weiß will gegen punktgleiche Süddeutsche eine starke Mannschaft im Heimspiel aufbieten.

Neuss. Tennis-Bundesligist Blau-Weiß Neuss ist nach dem überraschenden Auswärtssieg vergangenen Sonntag in Erfurt wieder im Soll. Und sollten jetzt noch zwei Zähler gegen den punktgleichen TV Reutlingen am Sonntag (ab 11 Uhr) an der Jahnstraße dazukommen, dann könnten die Neusser das Kapitel Klassenerhalt mehr oder weniger vorzeitig erfolgreich abschließen.

"Im Falle eines Erfolges wären wir aus dem Gröbsten raus und der Blick würde noch einmal nach oben gehen", sagt Teammanager Marc Raffel, wohlwissend, dass an den letzten beiden Spieltagen mit Mannheim und Düsseldorf zwei schwere Brocken warten.

Zunächst einmal gilt aber dem Spiel gegen Reutlingen die volle Konzentration, und da kann Raffel endlich mal wieder aus dem Vollen schöpfen. So wird Marcel Granollers erstmals in dieser Saison im Einzel zum Einsatz kommen. Zwar sollte der Spanier bereits gegen Solingen aufschlagen, doch er traf zu spät ein und durfte daher nur noch im Doppel gemeldet werden.

"Er wirkt ein bisschen müde, was nach seinem tollen ersten Halbjahr, das in ja bis unter die Top 50 gebracht hat, nicht weiter verwunderlich ist", so Raffel, der dennoch überzeugt ist, dass Granollers eine Bereicherung für das Team ist. "Er ist in der Lage auf den Punkt genau eine Top-Leistung abzurufen. Und da man in einem Bundesligaspiel ja auch nur ein Spiel bestreiten muss, ist mehr nicht nötig. Zudem ist Marcel sehr motiviert und ein ausgezeichneter Doppelspieler."

Seine zuletzt gute Form will auch der zweite Spanier Daniel Gimeno-Traver erneut unter Beweis stellen, der in dieser Woche kein Turnier gespielt und stattdessen zu Hause in Valencia eine ruhige Kugel geschoben hat: "Ich habe viel geschlafen, mein Handgelenk kuriert und im Fernsehen viele Auto- und Motorradrennen geschaut."

Ein guten Einstand gegen Aachen feierte ebenfalls der Franzose David Guez. Und an Position vier steht auf jeden Fall der Österreicher Andreas Haider-Maurer bereit. Sollte Flavio Cipolla beim Turnier in San Marino vorzeitig ausscheiden, könnte der Italiener, der zuletzt zwei bärenstarke Auftritte gegen Bohdan Ulihrach und Thierry Ascione hatte, ebenfalls in Neuss spielen. "Dann hätten wir wirklich ein Top-Team", sagt Raffel, der aber nicht von einem Pflichtsieg gegen Reutlingen sprechen will: "Das hat Erfurt im Vorfeld der Partie gegen uns bestimmt auch so gesehen. Aber so kann man sich täuschen."

Dennoch: Der Gast wird aller Voraussicht nach nicht sein stärkstes Team nach Neuss schicken. Raffel rechnet mit dem Argentinier Leonardo Mayer an Position eins, dahinter füllen Dick Norman (Belgien), der Ex-Neusser Stefano Galvani sowie Simon Vagnozzi (beide Italien) den Kader auf. "Mit dieser Aufstellung wäre Reutlingen natürlich schlagbar, überheblich darf man aber nicht sein", so Raffel.