20-Jähriger von Straßenbahn erfasst

Bis gestern Abend schwebte der Mann in Lebensgefahr. Wie es zum Unglück kam, ist bislang unklar.

Es ist ungefähr 22.30 Uhr, als die Anwohner der Dorfstraße am späten Mittwochabend von sehr viel Blaulicht aufgeschreckt werden. Die Meerbuscher Feuerwehr ist mit 61 Einsatzkräften zur Haltestelle Landsknecht in Büderich angerückt und hat helle Scheinwerfer aufgestellt. Polizei und Rettungskräfte sind ebenfalls vor Ort.

20-Jähriger von Straßenbahn erfasst
Foto: U. Dackweiler, Feuerwehr

Bei der Alarmierung gehen die Retter noch davon aus, dass ein Mensch unter einem Wagen der Rheinbahn eingeklemmt ist — unter Tonnen von Stahl. „Vor Ort stellte sich dann heraus, dass das nicht der Fall war“, sagt Frank Mohr, Sprecher der Meerbuscher Feuerwehr. „Der Mann lag in der Nähe der Gleise und konnte vom Rettungsdienst schnell versorgt werden. Er wurde offenbar von der Bahn erfasst und schwer verletzt.“ Bis zum gestrigen Abend bestand Lebensgefahr. Der 20-Jährige wird in einer Spezialklinik behandelt.

Wie genau es zu dem Unglück kam, ist unklar. Der Unfall ereignete sich circa 200 Meter vor der Haltestelle entfernt, etwa in Höhe der Gaststätte „Café Aroma Nights — Kastanie“. An das Gleisbett grenzen an dieser Stelle keine Wege oder Straßen. Fest steht: Ein 20 Jahre alter Mann aus Meerbusch wurde von der U 76 erfasst und schwer verletzt. Der 53 Jahre alte Bahnfahrer konnte zwar noch eine Notbremsung einleiten, die Kollision ließ sich dadurch aber nicht mehr vermeiden.

Der Bahnfahrer erlitt einen Schock. Auch die Fahrgäste, die mit der U 76 in Richtung Krefeld unterwegs waren, mussten von Sanitätern und Mitarbeitern der Rheinbahn betreut werden. Die Rheinbahn schickte ein Notfall-Team zum Unfallort, um den Fahrer abzulösen.

„Das ist in so einem Fall üblich, wir haben ausgebildete Notfallhelfer mit ständiger Rufbereitschaft in unseren Reihen“, sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. „Deren Job ist es, sich vor Ort ausschließlich um den Fahrer zu kümmern: Sie lassen ihm jede Hilfe zukommen, die er benötigt und geben zum Beispiel auch Tipps, wie es nach so einem einschneidenden Erlebnis weitergehen kann. Bei der Rheinbahn gibt es Selbsthilfegruppen für betroffene Fahrer und wir haben auch eine Betriebspsychologin für solche Fälle.“