Aus Pappkarton wird Begegnungsstätte für Flüchtlinge
Die Diakonie als möglicher Träger arbeitet mit Ehrenamtlern bereits an einem Nutzungskonzept.
Der „Pappkarton“ in Strümp war eine Jugendeinrichtung, dann ein Künstleratelier und soll nun eine Begegnungsstätte für Flüchtlinge und Flüchtlingshelfer werden. Die Diakonie Meerbusch, die sich für die Trägerschaft interessiert, entwickelt mit Ehrenamtlichen ein Nutzungskonzept. Die Eröffnung eines Cafés und einer Kleiderkammer soll spätestens Anfang Oktober stattfinden.
„Mit dem Begegnungszentrum schaffen wir einen Ort, um die Flüchtlinge willkommen zu heißen und ihnen zu zeigen, dass wir sie kennenlernen wollen“, sagt Ute Saß. Die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Lank ist Mitglied im geschäftsführenden Ausschuss der Diakonie. Die Diakonie verhandelt derzeit mit der Stadtverwaltung über einen Vertrag. „Die Räumlichkeiten des ,Pappkarton’ sind ideal für ein Café und eine Kleiderkammer“, sagt Saß.
Zur Gruppe „Café“ gehören momentan etwa zehn Ehrenamtliche, zur Gruppe „Kleiderkammer“ bis zu 16 Personen. „Wir könnten aber noch mehr Hilfe gebrauchen“, sagt Saß. Schließlich sehen die Planungen vor, zwei Öffnungstage anzubieten. Vormittags und nachmittags wäre das Café geöffnet, die Kleiderkammer würde Spenden ausgeben. Für die Kleiderannahme gäbe es einen gesonderten Wochentag. „Unser Bedarf an Ehrenamtlichen liegt bei 35 bis 40“, so Saß. Jeweils vier Teams sind für Café und Kleiderkammer vorgesehen. Ingeborg Horstmann-Rabba gehört zu den Teams der Kleiderkammer und gibt bereits Deutschkurse in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften: „Ein Begegnungs-Café wäre ein Raum, in dem die Flüchtlinge ihr Deutsch in der Praxis üben könnten — anders als im Unterricht.“
Auch Ideen für ein Veranstaltungsprogramm oder Freizeitaktivitäten wie Nähkurse gibt es bereits, jedoch seien die Renovierungs- und Säuberungsarbeiten noch nicht abgeschlossen, worüber die Diakonie ebenfalls mit der Stadt Gespräche führe. „Erst dann können wir Möbel oder Geschirr organisieren“, erklärt Pfarrerin Saß. Verena Uhl von der Flüchtlingshilfe Osterath, die sich auch beim Begegnungszentrum engagiert, ist zuversichtlich: „Es zeichnet sich bereits jetzt ab, dass in Strümp etwas ganz Tolles entsteht.“