Ausstellung passend zum Frühling
In der Stadtbücherei in Büderich zeigt Pablo Agustin Brito ein Dutzend seiner Werke.
Sein Künstlername ist nagelneu: Emile Trillaud. Passender hätte er ihn für das Thema seiner ersten Ausstellung nicht auswählen können. In der Stadtbücherei in Büderich zeigt Pablo Agustin Brito, wie er wirklich heißt, ein Dutzend Werke aus seinem Zyklus „Frühling“. Und klingt Trillaud nicht wie ein fröhlicher Jauchzer? Allerdings sind es, welch’ Überraschung, keine farbigen Bilder mit sprießenden Knospen. Die überbordende Energie der Natur, die er jedes Jahr im Frühling spürt, drückt der Künstler in grafisch streng angeordneten weißen Linien auf überwiegend dunklem Untergrund aus. Bis auf das eindeutig erkennbare „Schneeglöckchen“ werden die mit „Vögelchen“, „Blatt“, „Blüte“ oder „Flieder“ betitelten Motive nur fein stilisiert.
Emile Trillaud verknüpft sie mit dünnen Strahlen, auch sie symbolisieren für ihn den Frühling. „Ich liebe ihn“, sagt er. „Es ist wunderbar, wenn die Sonne scheint und die Luft erfüllt ist von Düften, die wir im Winter vermisst haben.“ Er kann sich daran erfreuen, dass die Vögel wieder singen und die Bienen ausschwärmen. Auch sie hat er in seiner sehr eigenen künstlerischen Sprache verewigt. Erfrischend offen gibt der 42-Jährige zu: „Ich habe nie zuvor etwas ausgestellt, nicht mal in der Schule. Auch habe ich keinerlei Ausbildung oder Training mit Bezug zur Kunst absolviert.“
Pablo Agustin Brito ist Ingenieur. Geboren in Venezuela, zog er nach dem Abitur mit einem Stipendium nach Frankreich, studierte in Montpellier und Paris. Er arbeitete in London, in China und kam schließlich vor fast zehn Jahren über seine Firma nach Deutschland. Mit Frau und zwei Kindern wohnt er in Lörick, alle fühlen sich wohl im Rheinland. Vor zwei Jahren entdeckte er rein zufällig das Buch „Zeichnen mit der rechten Hand.“ Und damit seine neue Passion. „Ich wusste nie, dass ich das kann“, erzählt er. „Ich habe geübt und geübt, um immer besser zu werden. Jetzt gehört das Zeichnen so sehr zu meinem Leben, dass ich es brauche, eigentlich jeden Tag.“
Nur den Bleistift setzt er als Handwerkszeug ein, mehr nicht. Man muss schon genau hinschauen, um hinter das Geheimnis der „strahlenden Technik“ seiner Bilder zu kommen. Sie ganz allein und ohne Vorkenntnisse entwickelt zu haben, macht ihn stolz. Aber nie hätte er damit gerechnet, seine Schöpfungen eines Tages öffentlich zeigen zu können.
Die Verbindung nach Büderich bahnte sich an, weil er mit seiner Familie regelmäßiger Kunde in der Stadtbücherei ist. Deren Leiterin Hildegard Bodden-Omar kam mehrmals mit dem kommunikativen jungen Mann ins Gespräch und erfuhr so von seinen künstlerischen Projekten. „Ich konnte mir die Werke von Emile Trillaud im Rahmen unserer Ausstellungen gut vorstellen“, sagt sie. „Er war auch ganz eifrig bei der Sache und hat alles sehr schön vorbereitet.“ Dass er ab heute erstmals sein Schaffen präsentieren darf, kann Pablo Agustin Brito selber noch kaum glauben: „Ich bin so gespannt, wie meine Bilder den Leuten gefallen. Ich möchte das wirklich gern erfahren und bin interessiert an jeder Kritik. Hoffentlich schreiben viele ihre Kommentare in ein Buch, das ich dafür extra auslege.“