Bösinghoven hat wieder einen Laden

Sandra Peters und Gabriele Moers-Poschmann wagen einen Neustart mit dem Projekt „Supermarkt“.

Ossum-Bösinghoven. Vor sechs Jahren schloss der Supermarkt der Rewe-Kette in Bösinghoven. Für die über 2000 Einwohner des Ortsteils bedeutete das, dass sie sich nach Krefeld-Oppum, Strümp oder Osterath aufmachen mussten. Lediglich ein Getränkemarkt, ein Bäcker und ein paar Hofläden versorgten die Bösinghovener noch.

Gerade für die älteren und nicht mehr so flexiblen Bewohner erwies sich dieses Defizit als eine schwere Bürde. Umso größer ist jetzt die Erleichterung, dass Sandra Peters (40) und Gabriele Moers-Poschmann (46) sich dazu entschieden, im Bö-Center einen neuen Supermarkt zu eröffnen.

Bei den Bösinghovenern wollen die beiden Geschäftsführerinnen vor allem mit einem neuen Konzept punkten. "Wir wollen unsere Kunden mit gutem Service und vor allem mit viel frischer Ware überzeugen."

Dafür hat man sich nicht nur darauf geeinigt, dass Roland Stork aus der Lank-Latumer Metzgerei Imdahl eine in den Supermarkt integrierte Fleischtheke erhält, sondern mit dem Gemüsehof der Familie Seibt aus Krefeld-Fischeln hat man zudem ein System ausgeklügelt, dass Kundenwünschen entgegen kommen soll.

"Wir bekommen täglich frisches Gemüse und auf Bestellung von Kunden werden zum Beispiel auch Mangofrüchte geliefert", berichtet Peters, die zurzeit in Lank-Latum wohnt und zuvor in der Modebranche gearbeitet hat.

Um geschäftlich attraktiv zu sein und zu überleben, soll jeden Samstag ein Blumenwagen vor dem Supermarkt zusätzliche Kunden anlocken. Außerdem, so erzählt Peters, sei ihr Mann Bösinghovener und kenne viele Bewohner der Gemeinde.

Für den Verkauf hat sie eine Vollzeit und zwei Aushilfskräfte eingestellt. Und die Arbeit für das Team lässt nicht auf sich warten. Zur Eröffnung des Supermarkts drängelt sich an der Kasse bereits eine lange Kundenschlange. Karl Meinusch (68) wartet mit einem gefüllten Warenkorb: "Ich bin richtig erstaunt über das große Angebot. Auf den ersten Blick scheint es so, dass ich alles bekommen kann, was ich möchte. Die Ware ist auch sehr übersichtlich ausgestellt."

Begeistert ist auch Hanni Kievelitz. In den vergangenen Jahren kaufte die heute 84-Jährige gemeinsam mit ihrer Tochter in Krefeld-Oppum ein, da sie selbst kein Auto hat. Jetzt ist sie wieder unabhängig und freut sich besonders über die attraktive Fleischtheke: "Wenn die Wurst jetzt auch noch so gut schmeckt, wie sie aussieht, dann ist alles wunderbar."

Kunde Günter Karras (71) zeigt sich nachdenklicher: "Ich hoffe einfach, dass der Zustrom anhält. Auf jeden Fall ist der Supermarkt gerade für die älteren Menschen eine große Erleichterung."