Deutliche Impulse für die Böhlersiedlung
Planungsausschuss stimmt dem Rahmenplan der GWH zu.
Büderich. Das 92. Badezimmer wird gerade saniert, in vielen Häusern ist die Elektrik überholt worden, Fußböden und Tapeten sind ersetzt und „2013 werden Decken gedämmt.“ Mit dieser durchaus eindrucksvollen Aufzählung leitete der GWH-Geschäftsstellenleiter Stefan Bürger am Dienstagabend die Präsentation des Rahmenentwurfs für die Böhlersiedlung ein. Seit Anfang 2012 hat der neue Eigentümer von 768 Wohnungen in der zum „Rheineck“ umgetauften Siedlung viel bewegt und 1,8 Millionen Euro investiert. „Nach einem Jahr ist die Siedlung auf guter Flughöhe“, sagt Bürger.
Landschaftsplaner Nolte sowie der Architekt Terfrüchte und Partner setzen jetzt an, das Erscheinungsbild und die innere Struktur der Siedlung zu verändern. Ein „grünes Band“ soll sich von Nord nach Süd durch die Siedlung ziehen, die Kirsche könnte zum das Quartier prägenden Baum werden. Wo Geld für Sträucher und Pflege fehlt, werden zahllose Zwiebeln versenkt: Frühlingsboten. Inoffizielle Trampelpfade durch die Siedlung sollen neben beleuchteten Hauptwegen ins Wegesystem aufgenommen und befestigt werden. Pflaster schwebt den Planern vor, Bänke in Holzoptik. Selbst der Müll soll ästhetisch verpackt werden: durch farbige Paravents, auf denen — nur eine Idee — in allen möglichen Sprachen der Siedlungsbewohner schlicht und dekorativ „Müll“ steht. Spielplätze erfahren ein Lifting.
Positiv reagierte die Politik auch auf Neubau-Pläne. Ein viergeschossiges (plus Staffelgeschoss) „Punkthaus“, wie Architekt Terfrüchte es als markanten Siedlungseingang an der Ecke Am Kniekamp/Römerstraße vorsieht, sei möglich. Stellplätze, die dort entfallen, werden — rein rechnerisch — in die Tiefgarage unters Haus geschoben. Kein Platz soll verloren gehen. Im Gegenteil: Die GWH schätzt zurzeit, dass sich die Zahl von zurzeit 830 Parkplätzen im Quartier auf 1050 erhöht.
Weiterhin vorgesehen: die soziale Durchmischung des Gebiets und die Kombination von Mehrfamilien-, Reihen- und Einfamilienhäusern. Auch sozialer Wohnungsbau ist für die GWH eine Option.
Am Ende gab es rundum Zustimmung zu dem Rahmenplan. Nicole Niederdellmann-Siemes (SPD) lobte die schönen und konkreten Ideen und Details, Werner Damblon (CDU) die „ganzheitliche Lösung“ und Jürgen Peters (Grüne) bezeichnete die Verdichtung als gut und wünschenswert.