Einbrecher: So schützt man sich
Die Polizei gab Passanten in Büderich wichtige Tipps.
Rhein-Kreis Neuss. Im Rahmen der Aktionswoche „Riegel vor! Sicher ist sicherer!“ beantworteten auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich zwei Kriminalhauptkommissare Fragen rund um das Thema Einbruchschutz. Wie beuge ich Einbrüchen vor? Bewegungsmelder, „Pilzkopfverriegelungen“ oder Sicherheitsgläser — die Palette an technischen Maßnahmen ist nicht leicht zu überblicken. Individuelle und kostenlose Beratung gibt es bei den örtlichen Beratungsstellen. Für Meerbusch ist die Kreispolizeibehörde (Jülicher Landstraße 178 in Neuss) zuständig. Die Beamten bieten auch Hausbesuche an. Jedes Hindernis wie zum Beispiel Querriegelschlösser an Türen entmutigt den Einbrecher: „Denn die arbeiten auf Zeit“, sagt Kommissar Wolfgang Burchartz. Wichtig sei der Einbau geprüfter und zertifizierter Sicherungstechnik. Das Landeskriminalamt NRW führt hierzu eine Adressliste von Unternehmen, die die Produkte fachgerecht montieren.
Wer zahlt die sicherheitsfördernden Maßnahmen? Ein Mieter hat beim Vermieter keinen Anspruch auf verstärkten Einbruchsschutz. Er kann dies jedoch auf eigene Kosten mit dem Einverständnis des Hauseigentümers unternehmen. Seit Januar 2014 fördert das Land mit zinsgünstigen Darlehen diese „investiven Maßnahmen im Bestand“. Informationen gibt es auf der Internetseite des NRW-Bauministeriums unter „Wohnraumförderung“ (www.mbwsv.nrw.de/wohnen).
Wie verschaffe ich mir einen Überblick über meine Wertgegenstände? Die Polizei empfiehlt ein Verzeichnis aller Wertgegenstände zu führen, unter anderem mit Angaben zum Neupreis und geschätztem Zeitwert. „Zusätzlich kann man Fotos machen“, sagt Burchartz. Nach dem Einbruch benötigen Polizei und Versicherung eine genaue Beschreibung von gestohlenen Gegenständen.
Ich bin zuhause und jemand bricht ein — was tun? „Man sollte sich auf keinen Fall als ,Superman’ versuchen“, rät Burchartz. Man sollte kooperieren und nicht die Einbrecher auf eigene Faust stellen. „Doch dieser Zusammenstoß ist ohnehin eher selten“, sagt er.
Wann kommen die Einbrecher? Nicht nachts, sondern tagsüber kommen Einbrecher — zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, wenn sie vermuten, keinen Bewohner anzutreffen. Vor allem in den Wintermonaten, da die Dämmerung früh einsetzt. „Auch wenn niemand zuhause ist, sollte es nicht danach aussehen“, sagt Kriminalkommissar Jochen Hilgers. Er rät Rollläden nicht zu lange runterzulassen oder dass Licht und Fernsehen automatisch angeschaltet werden.
Sind Meerbuscher besonders gefährdet, Einbruchopfer zu werden? „Grundsätzlich sind Einbrüche kein typisches Problem für Meerbusch“, sagt Burchartz. NRW insgesamt liegt mit durchschnittlich 55 000 Einbruchdiebstählen pro Jahr im Bundesvergleich an der Spitze. Der Polizist erklärt: „Meerbusch ist aber attraktiv für Einbrecher: Verkehrstechnisch ist die Stadt von Autobahnen umgeben, die ideale Fluchtwege bieten. Zudem leben hier viele wohlhabende Menschen.“