Ela schmälert positive Baumbilanz
Von Mai 2013 bis April 2014 gab es in Meerbusch 211 Neupflanzungen. 220 Bäume fielen dem Pfingst-Sturm zum Opfer.
Meerbusch. Rund 80 Tage nach dem verheerenden Sturmtief Ela sind die Auswirkungen in zahlreichen Kommunen Nordrhein-Westfalens weiterhin spür- und sichtbar — auch in Meerbusch. „Nach derzeitigem Stand sind rund 220 Bäume dem Sturmtief zum Opfer gefallen“, sagt Michael Betsch, Leiter des Grünflächenamtes.
In der ersten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am kommenden Mittwoch steht die Baumbilanz für den Zeitraum von Mai 2013 bis April 2014 auf der Tagesordnung. Den 88 Baumfällungen in diesen zwölf Monaten stehen 211 Neupflanzungen gegenüber. „Uns war es wichtig, dass wir auch im zweiten Jahr dieser Baumbilanz wieder ein positives Ergebnis erzielen konnten“, erklärt Betsch. Im Jahr davor waren sowohl die Zahlen der Fällungen als auch die Neupflanzungen etwas höher ausgefallen.
„Sturmtief Ela spielt in diese Bilanz nicht rein. Dieses Ereignis müssen wir losgelöst von der aktuellen Bilanz betrachten“, sagt der Grünflächenamtsleiter. Ob es deshalb im kommenden Jahr keine positive Bilanz geben wird, mag Betsch noch nicht beurteilen: „Das wäre nur Spekulation. Klar ist, dass die Baumbilanz eine andere sein wird.“
Doch dies liegt nicht nur an den wegen Ela umgefallenen oder gefällten Bäumen. Da fast alle Mitarbeiter des Grünflächenamtes den Sommer über mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren, konnten die üblichen Kontrollen im Stadtgebiet nicht wie gewohnt durchgeführt werden. „Unser Anspruch ist es, dass wir so schnell wie möglich Ausgleich für die Bäume schaffen, die Ela nicht überstanden haben“, sagt Betsch. Die Kosten dafür liegen bei rund 193 000 Euro.
Zu den vom Land NRW unterstützten 44 Kommunen, die nach dem Unwetter mit 30 Millionen Euro unterstützt werden sollen, zählt Meerbusch nicht. Auf der Grundlage eines Gutachtens des Deutschen Wetterdienstes werden nur diejenigen Kommunen vom Innenministerium unterstützt, deren Gemeindegebiet zu mindestens 30 Prozent im Zentrum des so genannten Bogen-Echos lag. Zudem wurden die Einsatzstunden der Hilfskräfte als Kriterium herangezogen. Da in Meerbusch hauptsächlich Büderich betroffen war, geht die Stadt davon aus, dass Meerbusch unterhalb der genannten 30-Prozent-Grenze liegt.
Unklar ist, warum von den 85 Gemeinden, die das Kriterium eines 30- Prozent-Anteils erfüllen, 34 bei der Schadensabfrage Fehlanzeige erstattet haben.