Eltern gestalten die Schullandschaft mit

Die Anmeldephase für die Grundschulen in Osterath beginnt morgen — und wird das künftige Bild prägen.

Osterrath. In den kommenden Tagen melden zahlreiche Eltern in Osterath ihre Kinder nicht nur an einer der drei Grundschulen an — sie entscheiden auch mit, wie die Grundschullandschaft künftig aussehen wird. Das Problem in dem Stadtteil: Für drei Schulen gibt es eigentlich zu wenige Schüler.

„Aufgrund des Absinkens der Schülerzahlen und der erwarteten Einschulungen künftiger Jahre ist eine durchgängige Führung von drei Grundschulen als zweizügige Systeme und damit ein hochwertiges pädagogisches Angebot an allen drei Schulstandorten nicht mehr möglich“, erklärte Angelika Mielke-Westerlage in ihrer damaligen Funktion als Schuldezernentin.

Der Stadtrat beschloss deshalb 2012 mehrheitlich in geheimer Abstimmung, die katholische Barbara-Gerretz-Schule zu schließen. Gegen die Schließung klagten Eltern. Das Oberverwaltungsgericht monierte, dass der Rat in seiner Abwägung des Fortführungsinteresses nur die Schüler katholischen Bekenntnisses berücksichtigt habe, nicht aber bekenntnisfremde Schüler.

Daraufhin nahm der Stadtrat vor gut einem Jahr seinen Schließungsbeschluss wieder zurück und beauftragte die Verwaltung, bis Januar 2014 mit den Schulleitungen der drei Osterather Grundschulen sowie deren Schulpflegschaftsvorsitzenden eine möglichst einvernehmliche Lösung zu erarbeiten. Das misslang. Die Vertreter der Eichendorffschule plädierten für einen Verbleib der Schule am derzeitigen Standort.

Von den Elternvertretern der Barbara-Gerretz-Schule wurde ein Verbleib der Schule im Gebäude der Eichendorffschule gefordert. Die Eichendorffschule und die Erwin-Heerich-Schule sollten im Gebäude der Hauptschule am Wienenweg eine größere Gemeinschaftsschule bilden. Denn das Gebäude der Hauptschule, so beschloss es der Stadtrat, soll ab August 2016 Grundschülern zur Verfügung stehen.

Die Leitung der Erwin-Heerich-Grundschule hingegen favorisierte einen Verbund aus der Eichendorffschule mit der katholischen Barbara-Gerretz-Schule im Dorf (jeweils einzügig) sowie die Fortführung der Erwin-Heerich-Schule mit zwei oder drei Zügen im Schulgebäude der Hauptschule.

Der Schulrat warb dafür, das Gebäude der Hauptschule für einen Grundschulverbund aus katholischer Barbara-Gerretz-Schule und Erwin-Heerich-Schule zu nutzen, da es ideale Bedingungen für den Schulbetrieb und den Ganztag ermögliche.

Dies sieht auch die Bürgermeisterin so: „Diese Lösung bietet die Option, ein Bekenntnisangebot in Osterath zu erhalten und gleichzeitig sowohl in Bovert als auch im Dorf ein Gemeinschaftsschulangebot mit ausreichenden Räumen für den offenen Ganztag an beiden Standorten vorzuhalten“, erklärte Mielke-Westerlage bereits im Februar.

Weiterer Vorteil aus Sicht der Verwaltung: Eine Sanierung der Barbara-Gerretz-Schule könnte dadurch gespart werden.