Praxisnahe Einsatzübung Heißausbildung bei der Feuerwehr
Meerbusch · In einer mobilen Übungsanlage konnten die Einsatzkräfte realitätsnahe Szenarien trainieren.
(Red) Mit dem Ansatz „die Angst vor dem Feuer zu verlieren, aber nicht den Respekt“ fand in Meerbusch eine sogenannte „Heißausbildung“ unter einsatzrealistischen Bedingungen für die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Meerbusch statt. Hieran haben rund 90 Feuerwehrfrauen und -männer der hauptamtlichen Wachmannschaften und der Ehrenamtlichen teilgenommen. Weitere 20 Mitglieder kümmerten sich um Organisation und die Logistik.
Herzstück der Ausbildung war eine mobile Übungsanlage auf dem Gelände der Osterather Feuerwache. In dem gasbefeuerten LKW-Auflieger des Feuerwehr-Ausbildungszentrums NRW aus Kempen konnten die Einsatzkräfte, beim Durchlaufen mehrerer Einsatzszenarien, Erfahrungen bei der Brandbekämpfung, dem richtigen Verhalten in brandgefährlichen Situationen und der eigenen Stressresidenz sammeln. Details zum Türöffnungsprozedere von verrauchten Räumen und das Löschimpulsverfahren bei drohendem Flash-Over wurden von erfahrenen Ausbildern an drei Tagen vermittelt.
Aufgrund sinkender Brandzahlen
muss umso mehr trainiert werden
Zum Hintergrund der Übung: Die Zahl der Brandeinsätze in Meerbusch und ganz Deutschland ist in den letzten Jahren rückläufig. Dies liegt zum einen an der guten Brandschutzerziehung, die schon in den Kindergärten anfängt, und zum anderen auch am gestiegenen Sicherheitsempfinden der Menschen. Heimrauchmelder sind unverzichtbare Helfer in der frühen Phase der Brandentstehung und verhindern oftmals schlimmere Brände.
Was auf der einen Seite sehr gut ist, bürgt auf der anderen Seite die Gefahr, dass immer weniger Freiwillige Feuerwehrleute die Möglichkeit haben, wichtige Einsatzerfahrung zu sammeln. Gerade der Einsatz unter Atemschutz, in einem heißen und brennenden Raum, mit dem Auftrag, Menschenleben zu retten, erzeugt bei Feuerwehrleuten großen Stress und höchste Anspannung. Situationen, die ohne realitätsnahe Übung und Erfahrung schnell zur Gefahr für die eigentlichen Retter werden können. Aus diesem Grund stellen mobile Übungsanlagen für Brandsimulationen eine effektive Ergänzung zum bestehenden Übungsprogramm dar.
Jeder Teilnehmer der Feuerwehr Meerbusch hat im Vorfeld seine Fähigkeit zum Tragen von Atemschutzgeräten bei ärztlichen Untersuchungen, in Lehrgängen und zahlreichen Übungen unter Beweis gestellt.