Für Bewohner und Mitarbeiter Im Büdericher Johanniter-Stift halten sich Bewohner und Mitarbeiter fit

Büderich · Im Büdericher Johanniter-Stift gibt es nicht nur sanften Sport für die Bewohner, auch für die Mitarbeiter gibt es Fitness-Programm.

Ilse Kühl lernt von Trainer Manfred Koch schonende Bewegungen und Übungen, um auch im Alter möglichst viel körperliche Fitness zu erhalten. Der rote Trainingsanzug dient als Erkennungszeichen.

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Fitness wird in allen Facetten in der Senioreneinrichtung Johanniter-Stift in Meerbusch großgeschrieben. Mit dazu gehören ein knallroter Massagesessel, Stuhlgymnastik zur Sturzprophylaxe, Rücken-Fit, Gesundheitstag, Yoga, Gedächtnistraining und ein schmackhafter Smoothie-Day. Die Liste ließe sich noch ausweiten, denn immer wieder kommen auch neue Angebote sowie für die Mitarbeiter als auch für die Bewohner dazu. Der rote Massagesessel im Besprechungsraum der Senioreneinrichtung zum Beispiel hat seine Premiere noch nicht gefeiert, ist aber der ganze Stolz von Einrichtungsleiter Detlef Wacker und Heike Mack, Leitung Sozialer Dienst. Er wird in einigen Tagen den Mitarbeitern in der Pause zum Relaxen und Entspannen zur Verfügung stehen. Die Nutzer können unter unterschiedlichen Programmen, visuellen Reizen und Musik wählen und sich so eine Auszeit aus dem anstrengenden Job nehmen – sich zurücklehnen und entspannen.

Während die eine Pflegekraft ihre Pause bei der Massage genießt, motiviert Manfred Koch in der Wohngruppe 2A die Senioren, bei der Sturzprophylaxe mitzumachen. Er trägt einen roten Trainingsanzug zur besseren Wiedererkennung für die Senioren und beginnt ganz langsam mit dem Händereiben für die Durchblutung. Er zeigt den Frauen und Männern Übungen für eine bessere Koordination und hilft gern für die leichten Kniebeugen aus dem Rollstuhl heraus. Einmal in der Woche kommt er und hilft auch Ilse Kühle beim leichten Sport. Sie ist noch sehr rüstig und macht begeistert mit. Andere Teilnehmer schauen vorsichtig zu und bewegen dann leicht Hände und Füße. Auch zu einfachen Yoga-Übungen sind die Senioren an einem anderen Tag eingeladen. Spiele- und Bastelnachmittage werden durch gezieltes Gedächtnistraining ergänzt.

„Das Durchschnittsalter unserer Bewohner liegt bei 86,5 Jahren. Viele Menschen kommen erst in unsere Einrichtung, wenn sie bereits sehr immobil sind. Und die Verweildauer in unserem Haus ist auch viel kürzer geworden“, sagt Detlef Wacker. Kamen die Menschen früher in eine Senioreneinrichtung, um einen schönen letzten Lebensabschnitt zu verleben, so bleiben sie heute so lange wie möglich zu Hause. Dort werden sie von Angehörigen oder ambulanten Diensten gepflegt. Ein soziales Angebot ist für die Mitarbeitenden des Johanniter Stifts durch diese Entwicklung zunehmend schwieriger. Dennoch macht Ehrenamtler Manfred Koch, der bei der AOK Weiterbildungen im Seniorensport absolviert hat, fleißig mit den Interessierten weiter.

Detlef Wacker hat nicht nur seine Bewohner im Blick, sondern auch seine Mitarbeiter. „Wir leiden unter einer hohen Fluktuation und uns fehlen examinierte Kräfte“, sagt Wacker.

Um seine Leute bei Laune und Gesundheit zu halten, hat er in der AOK einen Kooperationspartner zur Gesundheitsprävention gefunden. „Rücken-fit“ heißt es für die Kollegen aus der Pflege, die den ganzen Tag Heben und Tragen müssen. 80 Prozent Frauen und nur 20 Prozent Männer sind im Johanniter Stift beschäftigt, diese 105 Mitarbeiter kümmern sich rund um die Uhr um die 120 Bewohner. Die Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK beinhaltet Ernährung und Fitness. „Wir wollen, das unsere Leute länger gesund bleiben und auch die Anregungen zum Beispiel für gesunde Kost mit in die Familien nehmen“, sagt Wacker. Mit dazu beitragen kann der Besuch eines externen Kochinstituts, bei dem alle gemeinsam im Rahmen einer Betriebsveranstaltung gesund und genussvoll kochen werden. Auf dieses Event, auf den Smoothie-Day und auf den Gesundheitstag im Herbst freuen sich heute schon die Mitarbeiter. Federführend organisiert werden die ganzen Sport- und Ernährungsangebote von der Arbeitsgruppe Sport. Und diese hatte auch den Kauf des Massagesessels, der von den Unterschenkeln bis zum Nacken alles durchknetet, angeregt.