Freiwillige reinigen gleich mehrere Ortsteile
In Bösinghoven, Lank-Latum, Nierst und Strümp wurden viele Säcke mit Müll gefüllt.
Ausgerüstet mit blauen Säcken und gelben Handschuhen marschierten Brunhilde und Max Friedeler sowie Inge Küppers in Strümp entlang der Osterather Straße und sammelten mit einer Greifzange alles das auf, was nicht in die Natur gehört. Sie fanden Plastikmüll und Glasflaschen, Metalle und altes Papier. Auf dem Schützenplatz entdeckten sie in einer Ecke ein ganzes Nest mit Abfällen aus einem Fastfood-Restaurant: leere Trinkbecher mit Strohhalmen, Tüten, Plastikgabeln und Ketchuptütchen. Schräg gegenüber: jede Menge kleine Likörflaschen. Max Friedelers Highlight: eine verrostete Anhängerkupplung. Die Friedelers und Inge Küppers ärgerten sich darüber, dass so viele Mitmenschen ihren Abfall im Grün entsorgen, obwohl es mit heimischen Abfalltonnen, -eimern am Wegesrand und dem Wertstoffhof in Strümp etliche Alternativen gibt. „Wir haben schon 50 Glasflaschen aufgesammelt“, riefen Udo und Conny Willing von der anderen Straßenseite herüber.
In Nierst hatte der Bürgerverein den Saubertag organisiert, an dem sich viele Vereine beteiligten. Bürger zogen blaue Plastiksäcke hinter sich her, andere wie Thomas Steinforth verstauten sie im Auto und brachten sie zu dem Container, der vor der Alten Schule stand. „Ich habe schon zwei Teppiche im Wäldchen gefunden“, erzählte er. Auch das Team des Kindergartens Mullewapp packte mit an. Neben der Aufräumarbeit betätigten sie sich im Garten der Einrichtung und bauten dort ein Hochbeet und einen Tomatenunterstand auf.
Andere Teams waren mit Traktoren zum Rheinufer gefahren, um Strandgut aufzusammeln. Norbert Paas, Vorsitzender des Bürgervereins, kümmerte sich inzwischen um die Erbsensuppe für die Aktiven.
Zusammen gegessen wurde auch in Bösinghoven im Gerätehaus der Feuerwehr. Rund 60 Personen hätten sich am Saubertag beteiligt, schätzte Hubert Kräling, Vorsitzender des Bürgervereins. Sie fanden einen Motorradhelm, einen Traktorreifen, Gartenstühle, Kunststoffkisten und Glasflaschen. „Das Wichtigste ist, dass alle mitmachen“, sagte Ulla Spanier. Das gehöre in ihren Augen zum Dorfleben dazu. Auch die Mitglieder der Feuerwehr fassten mit an. Eine Helferin erzählte, dass eine Düsseldorfer Autofahrerin ihrem Team als Anerkennung fünf Euro für die Kaffeekasse spendiert habe.
„Ich bin ein wenig enttäuscht, dass sich in Lank so wenige Helfer gefunden haben“, bilanzierte Gabi Pricken. Sie selbst reinigte mit Anwohner Norbert Domin das Kierster Feld, ehe sie zum Suppe-Essen bei der Feuerwehr einkehrte. Im Zentrum von Lank kümmerte sich der Heimatkreis mit zehn Personen um die Sauberkeit. „Hier liegen noch viele Plastik- und Alu-Papierchen vom Karnevalsumzug“, stellte Peter Hanke fest. Um die Motivation zu steigern, schlägt Pricken vor, den Saubertag wieder einheitlich in Meerbusch zu veranstalten und entsprechend zu bewerben. Dana Frey vom Umweltamt und Dezernent Michael Assenmacher dankten den Aktiven und wiesen darauf hin, dass man das ganze Jahr über blaue Säcke und Handschuhe von der Stadt bekommen könne, wenn man einen privaten Saubertag einlegen wolle.