Gebühr für Urnengräber soll steigen
Nach den Plänen der Stadtverwaltung kosten Urnengräber künftig bis zu 675 Euro mehr als bislang.
Allerheiligen, Totensonntag — an den Feiertagen im November gehen besonders viele Menschen auf den Friedhof, um ihre Verstorbenen zu besuchen. Manche Bürger gehen dort auch spazieren, weil die Umgebung ruhig und gepflegt ist. Die Kosten für Anlage und Unterhalt der Friedhöfe tragen in der Stadt zu rund 80 Prozent die Bürger, die eine Grabstelle nutzen. Je nach Größe des Grabes werden unterschiedliche Zahlungen fällig. Urnengräber konnten bislang so schon mal 1000 Euro billiger sein als Grabfelder für Erdbestattungen.
Nun zeichnet sich aber eine tiefgreifende Änderung ab. Im Bau- und Umweltausschuss stellte Michael Betsch, Fachbereichsleiter Grün und Friedhöfe, ein neues Konzept der Gebührenkalkulation vor. Urnengräber würden demnach teurer.
„Wir haben im Jahr 2014 erneut einen größeren Fehlbetrag gehabt und nur einen Deckungsgrad von 68,5 Prozent erzielt“, erklärte Betsch. Ursächlich dafür seien zwei Faktoren. „Es werden inzwischen in Meerbusch viel mehr Tote in Urnen als bei Erdbestattungen beigesetzt“, sagt Betsch. „Da Urnenbestattung aber viel preiswerter ist, gingen die Einnahmen der Stadt erheblich zurück.“
Außerdem würden nach der Nutzungszeit von 25 Jahren kaum noch Nachbelegungen vorgenommen. Die Grabstellen müssten dann neu hergerichtet werden, was zusätzliche Kosten verursache.
Betsch legte Zahlen von umliegenden Städten vor, die nicht so große Defizite haben, weil sie in ihre Gebühren unterschiedliche Komponenten einfließen lassen. In diesen Städten betrage beispielsweise die Differenz zwischen einem Urnen- und einem Erd-Wahlgrab rund 200 Euro, während sie in Meerbusch 1000 Euro betrage. Daher schlägt Betsch vor, die Bevorzugung der Urnengräber abzuschaffen.
So steigt die Gebühr eines Urnenwahlgrabes erheblich — um bis zu 675 Euro. Das Erdwahlgrab steigt dagegen kaum oder der Preis fällt sogar geringfügig, wenn es keine Sonderwünsche gibt. Die Differenz zwischen beiden nimmt stark ab. Das Urnenwahlgrab kostet dann rund 1000 Euro, das Erdwahlgrab 1475 Euro. Als Reihengrab kostet der Platz für die Urne 738 Euro, der Platz für den Sarg 922 Euro.
Neben der Größe der Grabstelle sollen Wunschfaktoren berücksichtigt werden. Wie eine „Ortswahl“, also ob man ein Grab zugewiesen bekomme oder die Stelle auf dem Friedhof selbst aussuchen könne. Berücksichtigt werden soll auch, ob ein Wiedererwerb möglich ist. Der Vorschlag wird nun in den politischen Gremien diskutiert.