Geismühle: 200 Stellplätze für Lastwagen

Die Raststätte auf der Autobahn 57 soll verlegt und dabei ausgebaut werden.

Foto: Dackweiler

Mit einer Verkehrslast von bis zu 112 000 Fahrzeugen pro Tag gehört die A57 zu den stauträchtigsten Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. Für den sechsstreifigen Ausbau des rund 63 Kilometer langen Abschnitts zwischen den Autobahnkreuzen Kamp-Lintfort und Köln-Nord mit insgesamt sieben Autobahnkreuzen, 14 Anschlussstellen und 76 Brückenbauwerken sind Investitionen von mehr als 690 Millionen Euro vorgesehen. Nachdem der Ausbau des südlichen Bereichs bis zum Autobahnkreuz Meerbusch erfolgt ist, soll nun der Bereich zwischen Krefeld-Oppum und dem Kreuz Meerbusch angepackt werden. „Wir erwarten den Planfeststellungsbeschluss im Sommer 2017“, berichtete Athanasios Mpasios, Verkehrsplaner beim Landesbetrieb Straßen NRW, jetzt im Meerbuscher Planungsausschuss.

Um die Bürger vor dem Verkehrslärm zu schützen, soll die Autobahn mit Flüsterasphalt hergestellt werden. Außerdem ist eine hohe, einseitige Lärmschutzwand am westlichen Straßenrand geplant. Diese beginnt an der Zufahrt Geismühle in einer Höhe von vier Metern. Über 7,50 Meter steigt sie dann auf neun Meter im Ortsbereich Bösinghoven an, ehe sie Richtung Süden ausläuft. Bereits vor der Straße Am Weilerhof ist wieder Schluss. In einer Übergangsphase werden die Bösinghovener allerdings ganz ohne Lärmschutz auskommen müssen, denn im Zuge der Baumaßnahme wird zunächst der alte Lärmschutzwall plus Wand abgebrochen, ehe die neue Wand errichtet werden kann. Das könne Tage, aber auch Wochen dauern, so die Aussage von Straßen NRW.

Die Verlegung der Raststätte Geismühle auf die östliche Seite wird in einem separaten Planfeststellungsverfahren geregelt. Nach dem Ausbau stehen dort dann 200 Stellplätze für Lastwagen zur Verfügung. Die Erweiterung der Raststätte sei im Gesamtzusammenhang zu sehen, sagt der Planer Athanasios Mpasios. „Die Bedarfsprognose des Bundesverkehrsministeriums zeigt, wo wie viele Parkplätze für Lastwagen benötigt werden.“ Dabei geht es nicht nur um die Rastanlage Geismühle, sondern auch um Nievenheim und Ville.

Für Diskussionen in der Nachbarstadt Neuss sorgt derweil der Bau des neuen Ikea-Einrichtungshauses an der Ortsgrenze. Das Richtfest will das schwedische Unternehmen am 1. Februar feiern, Eröffnung soll im August oder September sein. Der Verkehr — die Kaarster Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus spricht von einem Anstieg von zwei auf bis zu drei Millionen Besucher jährlich — soll über die Straße Gümpgesbrücke und die neue „Ohrenbrücke“ zum Möbelhaus fließen. Entsprechend soll die Strecke auch ausgeschildert werden. Die Menschen in der Neusser Nordstadt befürchten „Schleichverkehr“ durch die Wohngebiete und lehnen eine geplante probeweise Vollsperrung der Autobahnbrücke zwischen Morgensternsheide und Kaarst (Holzbüttgener Weg) mehrheitlich ab.

Auf einer Bürgerversammlung Ende November hat die Kaarster Bürgermeisterin zugesichert, über das Problem „Schleichverkehr“ und die A57-Brücke noch mit der Neusser Verwaltung sprechen zu wollen.