Heimatkreis Lank kümmert sich um das Ortsbild Lank-Wappen kleben jetzt auf Markt-Pollern

Der Heimatkreis hat seine Pläne in die Tat umgesetzt – trotz Kritik aus der Politik.

Johannes Werner (hinten l.), Franz-Josef Radmacher (hinten r.), Karl-Heinz-Thelen (vorne l.) und Franz-Josef Jürgens begutachten das Ergebnis.

Foto: Verena Bretz

Seine Bewährungsprobe hat der „Superkleber“ bereits hinter sich: „Die Hitze war schon mal kein Problem“, sagt Johannes Werner, „und Frost soll er auch aushalten.“ Der Leiter des Fotoarchivs im Heimatkreis Lank war in den vergangenen zwei Wochen damit beschäftigt, die neuen Wappen-Plaketten mit einem Metallkleber an Pollern im Dorfzentrum rund um den Alten Markt anzubringen. „Die erste von rund 50 Plaketten haben Leo Jürgens und ich an St. Stephanus montiert“, sagt Werner: „Immer jeweils zwei an einem Poller.“

Seit 2015 ist der Heimatkreis mit der Aktion beschäftigt. „Wir denken uns immer wieder neue Dinge aus, um unseren Ortsteil zu verschönern und dessen Attraktivität noch mehr zu steigern“, sagt Vorsitzender Franz-Josef Jürgens. Der Erkelenzer Bildhauer Michael Franke, der den Marktbrunnen und das Info-Modell auf dem Kirchplatz entworfen hat, gestaltete nun auch die Poller-Wappen nach dem Vorbild des alten Lanker Amtswappens. Gegossen wurden die 300 Gramm schweren Embleme in einer Gießerei in Weeze. „Erst einmal wollten wir die Wappen an markanten Stellen als Blickfang befestigen“, sagt Karl-Heinz Thelen, Leiter der Werkgruppe: „Bei Bedarf können wir weitere machen lassen.“

Die Kosten für Entwurf und Herstellung liegen im unteren vierstelligen Bereich, sagt Jürgens. „Der Heimatkreis trägt sämtliche Kosten selbst.“ Dennoch hatte die Aktion in der Vergangenheit für Unmut bei einigen Meerbuscher Politikern gesorgt. In der Sitzung des Kulturausschusses im Mai vergangenen Jahres wurde der Antrag zwar mehrheitlich beschlossen, allerdings gegen die Stimmen der SPD; FDP, Linke und UWG hatten sich enthalten. Der Vorwurf: Die Lanker würden ständig ihr eigenes Süppchen kochen. Lieber sollte das gemeinsame Wappen der Stadt Meerbusch an den Pollern befestigt werden.

SPD und FDP wünschen sich ein starkes Miteinander in der Stadt

Auch in der vergangenen Sitzung des Kulturausschusses waren die Poller-Wappen Anlass für eine grundsätzliche Diskussion darüber, inwieweit eine starke Individualität der Ortsteile hinderlich für ein gesamtstädtisches Meerbusch-Gefühl sei. Dirk Banse (SPD) etwa kritisierte, dass einige Meerbuscher zu sehr in der Vergangenheit ihrer Orte verwurzelt seien, anstatt in eine gemeinsame Zukunft der Stadt Meerbusch zu blicken. Auch Klaus Rettig (FDP) kritisierte die Wappen-Aktion: Solche Dinge sollten einheitlich in der Stadt Meerbusch unter Beteiligung der Vereine erarbeitet und umgesetzt werden.

Der Heimatkreis Lank wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Unsere Aktion dient der Stadt insgesamt. Aber wenn wir so etwas nicht selbst anpacken, geschieht gar nichts“, sagt Franz-Josef Jürgens. „Und natürlich sehen wir vom Heimatkreis es als unsere Aufgabe, an die Vergangenheit zu erinnern.“ Nichtsdestotrotz spreche nichts dagegen, zusätzlich zu den Lanker Emblemen das Meerbuscher Stadtwappen zu montieren. Aber die Kosten dafür müsse dann die Stadt übernehmen. In diesem Zusammenhang erzählt Jürgens: „Während der Montagearbeiten ist uns aufgefallen, dass viele Poller schief und locker sind. Darum sollte sich die Verwaltung zügig kümmern.“

Den Lankern selbst gefallen die Poller-Wappen ganz offensichtlich: Zahlreiche Passanten, die an diesem Vormittag über den Markt schlendern, schauen sich die Plaketten an und fragen nach deren Bedeutung. „Als ich mit dem Festkleben beschäftigt war, haben mich auch einige Kinder angesprochen und interessiert gefragt, was ich da mache“, erzählt Johannes Werner.

Und was kommt als nächstes? Konkretes wollen die Heimatkreis-Mitglieder nicht verraten. „Sagen wir mal so“, kündigt Jürgens an: „Wir haben noch viele Ideen.“