Hindenburgstraße erhält nun sogar zwei Infotafeln
Die Politiker diskutierten lange, was auf Schildern über ehemaligen Reichspräsidenten stehen soll.
Meerbusch. Nicht eine, sondern gleich zwei Infotafeln sollen künftig an der Hindenburgstraße an die Verfehlungen des ehemaligen Reichspräsidenten erinnern. Dies wurde jetzt im Hauptausschuss entschieden. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, dass ein Hinweisschild am Waldeingang aufgestellt wird. Als Alternative schlug sie einen Standort an der Ecke Moerser Straße vor. Die SPD hingegen sprach sich für beide Standorte aus. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
Zuvor war jedoch eine Debatte darüber entstanden, ob man nicht auch über die Umbenennungsdiskussion informieren sollte. Das war zumindest die Intention der Grünen und der FDP. Bis 1933 hieß die Hindenburgstraße noch Lindenallee.
„Wir sollten wenigstens darauf hinweisen, dass die Straße zweimal umbenannt werden sollte“, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzender Jürgen Peters. Dem pflichtete FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Rettig bei. „Ein Hinweis auf die vergangene Situation ist erforderlich.“ Die Grünen stellten somit einen Antrag, die Tafel mit Daten zu den verschiedenen Straßenbenennungen beziehungsweise deren Ablehnung zu versehen. Dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
CDU-Fraktionsvorsitzender Werner Damblon hatte für den Antrag wenig Verständnis: „Das gehört dort einfach nicht hin. Wir haben uns in der Politik gegen die Umbenennung entschieden und dann ist damit jetzt auch Schluss.“ In den vergangenen Monaten hatte sich die Stadt mit der Frage auseinandergesetzt, ob die Straße umbenannt werden sollte. In einer geheimen Abstimmung hatte sich der Hauptaussschuss mit 10:8 Stimmen dagegen entschieden.
In Zuge der Debatte um die Infotafeln sprachen sich die Mitglieder des Hauptausschusses nun aber dafür aus, das Signet „Der Stadtrat 2014“ auf das Hinweisschild aufzunehmen. Dies hatte Thomas Gabernig (FDP) vorgeschlagen.
Darüber hinaus lieferte die FDP-Fraktion noch eine weitere Anregung: „Wir könnten auf der Tafel noch einen QR-Code aufzubringen“, schlug Rettig vor. „So können sich Interessierte noch weiter über die Person Hindenburg informieren.“ Dies habe zudem den Vorteil, so Rettig weiter, dass man so auch auf die Entstehungsgeschichte der Infotafeln eingehen könne.
Die Idee für einen QR-Code stieß mehrheitlich auf Zustimmung. Es müsse laut Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage aber geprüft werden, wie hoch die Mehrkosten wären, und geklärt werden, auf welche Internetseite der Nutzer verlinkt würde. Dies soll in der nächsten Sitzung besprochen werden.