Hochbetrieb bis St. Martin
Ohne die ehrenamtlichen Helfer sind die Martinszüge nicht zu realisieren.
Lank. Der Aufwand ist gewaltig. „Direkt nach Karneval beginnen eigentlich schon die Vorbereitungen für St. Martin“, sagt Frank Neukirchen. In Lank wie anderswo organisieren Martinkomitees — hier als Teil des Kubus, des Vereins für Kultur, Brauchtum und Sport — den Fackelzug der Kinder, an dessen Ende sie freudestrahlend ihre Martinstüte in Empfang nehmen.
Bis dahin ist es ein weiter Weg. Und das Fest ist teuer. „Wir müssen mit etwas 10 000 Euro Kosten rechnen“, sagt Frank Neukirchen.
Das fünfköpfige Vorstandsteam des Martinkomitees koordiniert die Vorbereitungen. Seit Anfang des Monats klingeln ehrenamtliche Helfer an den Haustüren und bitten um Spenden. In rund 120 Bezirke ist Lank eingeteilt, doch längst nicht alle können besetzt werden. „Ein Helfer sammelte seit 50 Jahren, andere seit 25 oder 30 Jahren, doch aus Altersgründen können immer mehr die Aufgabe nicht mehr übernehmen“, schildert Neukirchen das Dilemma. Rund 40 Bezirke blieben im vergangenen Jahr unbesetzt, und Einnahmen aus diesen Straßen fehlten. Neue Sammler zu rekrutieren sei momentan das Hauptproblem, sagt Neukirchen. Einen Trost hat der Kubus-Vorsitzende: „Die Spendenbereitschaft der Lanker ist groß, das Brauchtum wird sehr positiv gesehen.“
Mit großem Elan engagiere sich Kubus-Geschäftsführer Michael Mauritz, lobt Neukirchen seinen Kollegen. „Er gewinnt viele Leute zur Mitarbeit.“ Mittelfristig wolle man in jedem Bezirk einen Sammler gewinnen.
Die werden gebraucht, doch Spendensammeln ist nur ein Teil des Programms. Mikka Grubert, General der Lanker St. Sebastianus-Bruderschaft, helfe bei der Organisation der Zugwege, die Schützen (rund 70 Mann), die Freiwillige Feuerwehr (40), die Jugendfeuerwehr (12) und Sanitäter (5) sicherten den Umzug der Kitakinder und Schüler.
Die beiden Lanker Grundschulen organisieren den Tüten-Service. 15 Mütter packen am 10. November Süßigkeiten in die Martinstüten, 24 „Auslieferer“ der anderen Schule werden zu den Senioren geschickt. Wer älter als 80 Jahre ist, erhält einen Weckmann. „Das sind in diesem Jahr 535 Lanker“, nennt Neukirchen eine eindrucksvolle Zahl. „Allein 270 Bewohner des Malteserstifts werden beschenkt.“ Tüten gibt’s in Lank für alle Kinder ab zwei Jahren, Kita- und Grundschulkinder sowie für die Fünftklässler.
„Laut unserer Liste brauchen wir in diesem Jahr 2294 Weckmänner“, sagt Neukirchen. „Schließlich sollen auch die Helfer versorgt werden.“ Auch in dieser Frage setzt der Kubus auf Lanker: Die Backstuben von Bölte und Wieler liefern den süßen Kerl.