Freizeit in Meerbusch Saisonstart fürs Campen am Rhein
Langst-Kierst · Der Auftakt auf dem Rhein-Campingplatz in Langst-Kierst ist auch in diesem Jahr mit einer großen logistischen Herausforderung verbunden. Der Hochwasserschutz wurde nach den Erfahrungen im Jahr 2021 verbessert.
In den letzten Tagen haben Rainer Breitbach, sein Partner Markus Brix und die Mitarbeiter des Rhein-Campingplatzes in Langst-Kierst am Fähranleger 180 Tonnen Material bewegt. Nun, zur Eröffnung im April steht alles wieder an der richtigen Stelle: Die Rezeption steht an der Schranke zur Anmeldung bereit. Die Sanitär-Container haben Wasseranschlüsse, und der Container für die Tropicana-Bar wird noch für die Eröffnung der Bar Ende des Monats herausgeputzt. Und auch die Fassunterkunft steht für Gäste bereit.
„Es ist jedes Jahr zweimal, im Frühjahr und im Herbst, eine logistische Herausforderung, die so manche Überraschung mit sich bringt“, sagt Rainer Breitbach. Eine besondere Regelung gab es für die Dauercamper. Sie durften schon zum 1. April ihre Wohnwagen abstellen und ihren Platz einrichten. Übernachten durften aber auch diese Gäste erst seit dem Osterwochenende, als der Platz auch für die Touristen und Spontanurlauber geöffnet wurde.
Gäste kamen nicht zu Schaden, der Materialverlust war enorm
„Wir haben in diesem Jahr sehr viel in den Hochwasserschutz investiert“, erklärt Breitbach. So wurde jeder der 16 Container mit einem Stahl-Fahrgestell ausgestattet. „Wir haben aus dem Jahrhundert-Hochwasser von 2021 gelernt“, sagt der Platzbetreiber. Damals waren der gesamte Platz und damit auch die Container im Wasser versunken. Glück im Unglück: Durch das schnelle Durchgreifen der beiden Pächter kam seinerzeit keiner der 700 Gäste zu Schaden. Der Materialverlust war aber enorm.
Dem wurde mit den Änderungen vorgebeugt: Durch die Fahrgestelle können Container, die Toiletten, Waschmaschinen, Lager, Rezeption und die Strandbar beherbergen, nun schnell bewegt werden. „Wir können nun nach einer Warnung durch die Hochwasserschutzzentrale in Köln den ganzen Platz innerhalb von 24 Stunden räumen“, sagt Breitbach. Die Zusammenarbeit mit den benachbarten Bauern klappe hervorragend. Nicht nur Eier und Kartoffeln beziehen sie von Bauer Roos. Darüberhinaus steht der Landwirt auch mit seinen Traktoren zur Verfügung. Diese ziehen die Container schnell und sicher ins Trockene oder ins Winterquartier.
Brix und Breitbach sind schon in der 16. Saison auf dem Platz am Rhein vertreten. Mussten in diesem Jahr aber auch die Preise für Strom leicht erhöhen. So ein Platz verschlinge enorm viel Energie und die Müllentsorgung gehe ins Geld, meinen sie. Trotz strenger Mülltrennung in unterschiedlichen Tonnen, Glas- und Grünschnittentsorgung fresse der Abfall neben der Energie eine Menge Geld.
Positiv bewertet Breitbach die Eröffnung des Hotels Dormero in unmittelbarer Nachbarschaft des Campingplatzes. „Gerade die Dauercamper bekommen auch schon einmal Besuch von Omas und Opas“, sagt er. Die wollten schließlich nicht gerne im Zelt nächtigen, sondern freuten sich über ein gemütliches Hotelzimmer in der Nähe ihrer Lieben. „Wenn jetzt noch das Fährhaus wieder eröffnen würde, hätten wir hier unten am Rhein ein breites gastronomisches Angebot mit Gasthaus, Hotel und unserer schicken Bar“, sagt Breitbach. Da brauche auch niemand Sorge haben, dass der große Kuchen an schönen Sommertagen nicht für alle Anbieter ausreiche. Die Tropicana Bar wird erst Ende des Monats mit spanischen Bier und smaragdblau beleuchteten Waschbecken öffnen. „Die neuen Becken haben wir erst zum Ende der Saison einbauen lassen. Wir hoffen, dass sie nun in ihrer ganzen blauen Pracht tüchtig genutzt werden.“
Die Kapazität an Dauerstellplätzen ist erschöpft, wobei die Warteliste der Interessenten lang sei. Dennoch wollen Breitbach und Brix einen ausgewogenen Platz führen. Die Touristen sollen zu gleichen Teilen ihre Wohnwagen und Zelte für Tage oder Wochen aufstellen können. Die Betreiber werden die Sanierung der Sanitätsräume vorantreiben und freuen sich auf eine gute Saison mit vielen Gästen und hoffentlich gutem Wetter. „So etwas wie 2021 brauchen wir trotz aller Vorkehrungen nicht noch einmal“, sagt Breitbach und blinzelt in die Sonnenstrahlen über dem Rhein.