Gemeinde St. Mauritius und Heilig Geist Pfarrbrief des Jahres ist aus Meerbusch

Meerbusch · Das dreimal im Jahr erscheinende Magazin der Pfarre St. Mauritius und Heilig Geist wurde ausgezeichnet. Das Redaktionsteam wurde von einer Fachjury im Erzbistum Köln als herausragend gelobt.

Manfred Klingen, Claudia Gross und Ingrid Mielke vom Redaktionsteam zeigen stolz den Award, den „Doppelpunkt“ bekommen hat.

Foto: kirche

Die „herausragenden redaktionellen und gestalterischen Leistungen“ waren ausschlaggebend für eine Auszeichnung des Pfarrmagazins „Doppelpunkt“. „Darauf gehofft haben wir schon. Schließlich haben wir uns für das Titelthema ‚Gegen Missbrauch, gegen Leugnen, gegen Schweigen!‘ richtig ins Zeug gelegt‘“, erklären Ingrid Mielke und Claudia Gross. Sie fühlen sich innerhalb des Redaktionsteams für das dreimal jährlich erscheinende Magazin der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Mauritius und Heilig Geist in Büderich verantwortlich. Jetzt wurde bereits zum dritten Mal ein Preis gewonnen.

Eine Fachjury hatte im Vorfeld alle 22 im Erzbistum Köln eingereichten Pfarrbriefe begutachtet und den ersten Platz an „Doppelpunkt“ vergeben. Ein Teil der Begründung: „Durch die Wiedergabe von persönlichen Statements gelingt dieser Ausgabe eine ausgewogene Berichterstattung und eine berührende Lektüre.“ Die Themenzusammensetzung für die Ausgabe im Frühjahr 2022 wurde intensiv durchdacht. Neben Gemeindereferentin Ingrid Mielke und der eng mit der Kirche verbundenen Claudia Gross gehörten Caroline und Martin Klingen (Kirchenvorstandsmitglied), Friederike Janson, Petra Wienands und Carsten Jekel zum Team. „Das Thema Missbrauch beschäftigt uns sehr, wir wollten ein Zeichen setzen“, erklärt Mielke. Beispielsweise wurden der Betroffenenbeirat und der BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) angeschrieben, Ehrenamtliche gefragt, was sie an der Kirche stört und was sie gut finden.

Neben der Art, das Thema anzugehen wurde die Optik gelobt

So ist ein Lesestoff entstanden, der das Thema „redaktionell durchweg mutig und vielfältig aufbereitet hat“. Neben Texten wie der „Chronologie des Missbrauchs“ (Martin Klingen), einem „Wutpsalm“ (Stephan Wahl), „#out of church“ (Rainer Teuber), „Schweigen hilft nicht!“ von Inge Sternemann oder dem Beitrag von Samuel Stauß zum Thema „Warum es immer noch keine Priesterinnen gibt“ berührt vor allem die Geschichte des Betroffenen Peter Bringmann-Henselder, der in einem Lied verarbeitet, wie es ihm ergangen ist. Statements der Ehrenamtlichen, die Ergebnisse einer Gemeindeumfrage „Was hält mich in der Kirche?“ und einem angepassten Text von Achim Pütz runden dieses brisante Thema ab.

Der prämierte Pfarrbrief punktet auch mit seiner Erscheinung. Die Zeiger auf dem Wecker der Vorderseite zeigen, es ist „fünf vor zwölf“. Das dunkle Äußere der ersten Pfarrbrief-Hälfte geht langsam in helle Töne über. Damit begleitet die Farbgestellung visuell den Spannungsbogen der redaktionellen Beiträge. Den Inhalt der Texte auf 32 Seiten fassen Claudia Gross und Ingrid Mielke zusammen: „Wir wollen zeigen, dass wir Kirche anders leben – bunt und lebendig geht es bei uns zu.“ Das klar gegliederte und hochwertige Erscheinen des „Doppelpunkt“ spielte bei der Preisverleihung auch eine Rolle. So heißt es von der Jury: „Auch visuell folgt die Gestaltung des Magazins einem klaren Konzept. Die an sich schweren und bedrückenden Themen sind ausgesprochen gut bebildert.“ Die Anerkennung in der Gemeinde und auch in den sozialen Netzwerken ist sehr hoch. Als äußeres Zeichen dieses ersten Preises wurde ein lilafarbener Award übergeben. Das Siegel „Pfarrbrief des Jahres“ darf zwölf Monate lang genutzt werden. Zum Gewinn gehört auch ein Dinner. Gemeindereferentin Ingrid Mielke erklärt: „Wir wollen mit unserem Pfarrbrief auch katholische Familien erreichen, die nicht mehr in die Kirche gehen. Sie sollen sehen, dass man sich kritisch auseinandersetzen darf und auch die Möglichkeit zur Meinungsbildung besteht.“ In dem unter „Alles umsonst“ erschienenen Text von Pfarrer Michael Berning fordert er seine Gemeinde auf: „Lassen Sie uns diese Kirche fortführen und entwickeln - eine menschliche Kirche der Basis.“