Sportverein in Meerbusch Kunstrasenplatz bekommt Korkbelag
Bösinghoven · Der stark beschädigte Platz in Bösinghoven soll umgebaut werden.
(cba) Ein bisschen Wehmut hat Christoph Peters schon, wenn er mit ansehen muss, wie die drei Arbeiter auf dem Kunstrasenplatz am Windmühlenweg in Bösinghoven eine Bahn der alten Spielfläche nach der anderen abziehen. „Ohne diesen Platz wären wir nicht da, wo wir heute sind“, betont der Manager des Fußball-Oberligisten TSV Meerbusch.
Vor 18 Jahren hatte der TuS Bösinghoven als einer der ersten Vereine in der Region einen modernen Kunstrasen bekommen. Beim Umbau des früheren Ascheplatzes dümpelte die erste Mannschaft damals noch in der Kreisliga B herum. Auf dem neuen Geläuf schaffte sie jedoch das Kunststück, in sechs Jahren fünfmal aufzusteigen und bis in die Oberliga durchzumarschieren. Ex-Fortuna-Profis wie Robert Palikuca und Axel Lawarée oder Top-Torjäger Kevin Dauser prägten diese erfolgreiche Zeit.
2015 fusionierte der TuS mit dem ASV Lank und wurde zum TSV Meerbusch. Die Oberliga-Fußballer tragen ihre Heimspiele seitdem in der Regel auf Naturrasen in Lank-Latum aus. Denn vom Glanz der alten Tage war der Kunstrasenplatz in Bösinghoven mittlerweile weit entfernt. Er wies große Schäden auf und glich teilweise einem Flickenteppich. „Beim Bau der Anlage im Jahr 2005 wurde lediglich eine Nutzungsdauer von 15 Jahren prognostiziert“, sagt Michael Betsch, Fachbereichsleiter Baubetriebshof, Friedhöfe und Grünflächen. Bereits im Juni 2021 hatte sich der Sportausschuss deshalb mit großer Mehrheit für eine Sanierung ausgesprochen. Mit etwas Verspätung wird das Vorhaben nun umgesetzt, der alte Belag durch einen neuen ersetzt. „Das ist mehr als überfällig. Trotz aller Nostalgie sind wir sehr froh, dass die Arbeiten endlich begonnen haben“, meint Peters.
Knapp 500 000 Euro wird die Stadt für den Umbau ausgeben. Etwa ein Fünftel der Kosten entfallen auf den Tausch der Flutlichtmasten, die mit LED-Technik ausgestattet werden. Bei der Sanierung des Kunstrasenplatzes setzt die Stadt ebenfalls auf Nachhaltigkeit. Sie verzichtet auf Kunststoffgranulat und verwendet stattdessen Kork. „Dadurch kann verhindert werden, dass Mikroplastik ausgeschwemmt wird und ins Grundwasser gelangt“, erklärt Michael Betsch.
Für die Sanierung sind insgesamt sechs Wochen veranschlagt. Der Trainings- und Spielbetrieb bei den TSV-Kickern ist in dieser Zeit nur eingeschränkt möglich. „Wir hätten auch bis zur Sommerpause warten können, doch wir wollten nicht noch weitere Zeit verstreichen lassen“, sagt Peters. Man habe zumindest die Osterferien berücksichtigt, um die Auswirkungen zu reduzieren.
Die jüngsten Mannschaften weichen aktuell auf die Rasenflächen auf der Sportanlage an der Nierster Straße aus, die älteren Teams begeben sich teils auf den Ascheplatz an der Lanker Pappelallee. „Die meisten Akteure haben noch nie auf diesem Untergrund gespielt. Vielleicht erdet das den einen oder anderen etwas und sie wissen danach den neuen Kunstrasen noch mehr zu schätzen“, sagt Peters.