Japanischer Konsul ist besorgt wegen hoher Einbruchszahlen

Akira Murayama erkundigte sich im Polizeipräsidium zur Sicherheitslage seiner Landsleute, die in Meerbusch leben.

Foto: Polizei

Ungewöhnlicher Besuch beim Polizeipräsidenten und Landrat des Rhein-Kreises Neuss: Akira Murayama vom japanischen Generalkonsulat in Düsseldorf erkundigte sich jetzt bei Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) speziell zur Sicherheitslage seiner Landsleute in Meerbusch. Die Japaner stellen mit etwa 800 Einwohnern die größte Gruppe an Ausländern in der Stadt.

Wie berichtet, hat die Zahl der Einbrüche im gesamten Rhein-Kreis Neuss seit dem Jahr 2006 um 111 Prozent zugenommen. In Meerbusch zog die Zahl der Wohnungseinbrüche im selben Zeitraum mehr als doppelt so stark an — um 237 Prozent. Trotz öffentlichkeitswirksamer Aktionen wie „Riegel vor“ und Kontrollen von verdächtigen Fahrzeugen stieg die Zahl der Einbrüche und Einbruchsversuche im vergangenen Jahr auf 273 Fälle — das sind so viele wie nie zuvor. Acht von neun Tätern entkommen unerkannt.

Das Gespräch zwischen dem japanischen Konsul und Petrauschke sowie dem Leitenden Polizeidirektor Detlef Gernandt und dem Leiter der Wache Meerbusch, Wolfgang Titze, endete mit dem Angebot der Polizei, bei Bedarf auch für die japanischen Mitbürger Sicherheitsberatungen anzubieten.

Auch die Meerbuscher Politik befasste sich in der jüngsten Sitzung des Stadtrats mit der Sicherheitslage. Die Fraktion „Die Aktiven“ scheiterte mit ihrem Antrag, die Nachtabschaltung der Straßenlaternen (seit 2006) mit sofortiger Wirkung aufzuheben. Die CDU stellte in der Ratssitzung „aufgrund verstärkten Wünschen aus der Bevölkerung nach einer Aufhebung der Nachtabschaltung“ eine Anfrage an die Verwaltung, ob es neue Aussagen der Kreispolizeibehörde gibt, inwieweit die Nachtabschaltung die Kriminalitätsrate beeinflusst. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) erklärte, sie Verwaltung werde in der kommenden Sitzung die Anfrage beantworten. Die Bürgermeisterin strebt, ermöglicht durch neue Lichttechnik, eine kostenneutrale Aufhebung der Nachtabschaltung an. mrö