Konverterbaustelle in Meerbusch Vier weitere Trafos werden nach Osterath gebracht

Meerbusch · In den nächsten Tagen rollen Schwertransporte durch Meerbusch: knapp 200 Tonnen schwere Bauteile.

Ein Transformator wird auf der Baustelle an seinen vorgesehenen Platz geschoben.

Foto: Amprion GmbH/ Sven Appler/Sven Appler

Auf der Baustelle für den Konverter in Osterath schreiten die Arbeiten voran. Diesen Monat transportiert das Unternehmen Amprion nach eigenen Angaben vier weitere Transformatoren dorthin. Die ersten drei von insgesamt 13 Trafos wurden im November nach Osterath gebracht. Die nächsten Transporte erfolgen nun vom 11. bis 13. sowie vom 17. bis 20. Dezember, kündigt der Übertragungsnetzbetreiber an. „Die Schwertransporte vom Krefelder Hafen finden nach 22 Uhr statt, um möglichst wenig Verkehrsbeeinträchtigungen durch ihre Größe und die langsame Fahrt zu verursachen“, teilt Amprion-Sprecherin Joëlle Bouillon mit.

Die Bauteile seien die vergangenen Wochen vom Werk des Herstellers Siemens Energy in Nürnberg per Schiff bis nach Krefeld gebracht worden. Hier würden sie auf einen Schwertransporter für die letzten 18 Kilometer umgeladen. „Die Transformatoren sind jeweils circa sieben Meter lang und über vier Meter hoch wie breit“, berichtet Bouillon. „Ihr Transportgewicht von 196 Tonnen verteilt sich auf einen 18-achsigen Schwerlastanhänger mit Zugmaschine.“ Die Gespanne seien jeweils etwa 50 Meter lang.

Die Route des Schwertransports führe vom Krefelder Hafen aus über die Stratumer Straße durch Nierst, entlang der Ilvericher Straße durch Langst-Kierst, Ilverich und weiter durch Strümp über die Xantener Straße. Von Strümp gehe es über die Osterather und Strümper Straße durch Osterath, dann über die Krefelder Straße und den Westring (L154) zur Baustelle an der Greit.

Seit Sommer 2023 entsteht auf Feldern vor Osterath die Konverterstation von Amprion. „Kernelement sind vier Umrichter“, erläutert das Unternehmen. „Sie wandeln Wechsel- zu Gleichstrom und umgekehrt.“ Die Umrichter würden über Transformatoren mit dem Wechselstromanschluss verbunden. „Sie passen die Netzspannung auf die erforderliche Eingangsspannung der Umrichter an.“

Die Station in Meerbusch sei das Bindeglied der zwei Gleichstromvorhaben A-Nord und Ultranet zwischen Emden an der Nordsee und Philippsburg in Baden-Württemberg. Die Stromtrasse bringe den aus Windenergie erzeugten Strom von der Nordseeküste zur Industrie in den deutschen Süden. Die Anlage unterstütze dabei, die Netzspannung zu regulieren und zu stabilisieren. Diese Funktion übernähmen bislang vor allem konventionelle Kraftwerke.

„Die Anlage reagiert flexibel auf Schwankungen bei Stromnachfrage und -angebot und kann die sogenannte netzunterstützende Blindleistung für das Wechselstromnetz bereitstellen“, erklärt Bouillon. „Sie kann die Lastflussrichtung wechseln, so dass Strom von Norden nach Süden und auch in umgekehrter Richtung transportiert werden kann.“

Zugleich soll in Osterath auch Strom für die Haushalte und Betriebe im Rheinland abgeführt werden. Dafür muss er von Gleichstrom, der für lange Strecken genutzt wird, in Wechselstrom umgewandelt werden. Eine Aufgabe, die der Konverter leiste.

A-Nord soll ab 2027 in Betrieb gehen und insgesamt zwei Millionen Menschen mit Strom versorgen. Die Anlieferungen der weiteren sechs Transformatoren für die Konverterstation seien Mitte Februar und Mitte März 2025 geplant und würden erneut vorab angekündigt, teilt Bouillon mit.