Aktionen in drei Ortsteilen Volle Märkte am Meerbuscher Nikolaus-Sonntag

Meerbusch · Die Organisatoren aus Lank-Latum und Osterath zeigten sich mit der Veranstaltung zufrieden. Es seien mehr Besucher gekommen als im Vorjahr. Dagegen waren die Händler nicht alle positiv gestimmt.

In Lank-Latum schaute der Nikolaus vorbei. Viele Familien waren zu den Märkten in insgesamt drei Meerbuscher Stadtteilen gekommen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Einen Parkplatz nahe dem Ortskern zu finden, war am Sonntag in Lank-Latum gar nicht so einfach. Zahlreiche Besucher hatte es zum Nikolausmarkt gezogen, sodass fast alle Stellplätze früh belegt waren. Einige Meerbuscher ließen ihren Wagen aber auch direkt stehen und nahmen stattdessen den Service des Stadtmarketings in Anspruch. In Kooperation mit der Rheinbahn wurden wieder kostenlose Shuttlebusse angeboten. Diese verbanden die Meerbuscher Ortsteile stündlich miteinander: So konnten Gäste auch einen Halt auf dem Markt in Osterath und auf der Winterwelt in Büderich machen.

„Bei uns ist es inzwischen schon eine Art Tradition, dass wir am Nikolaus-Sonntag alle drei Standorte mit den Pendelbussen ansteuern. Wir sind diesmal allerdings zum ersten Mal in Lank gestartet“, berichtete Georg Schaven, der mit seiner Frau Gisela und zwei befreundeten Ehepaaren unterwegs war. Für die Gruppe ging es primär darum, sich gemeinsam auf die besinnlichen Tage einzustimmen.

„Wer bei dieser Deko, diesen Düften und der passenden Musik keine Lust auf Weihnachten bekommt, dem ist auch nicht mehr zu helfen“, sagte Roswitha Gobrecht, die den Nikolausmarkt aber nicht nur zum gemütlichen Beisammensein nutzte, sondern auch die eine oder andere Kleinigkeit für das frohe Fest besorgte. So schlenderte die 68-Jährige vom Marktplatz zum Alten Schulhof und stoppte immer wieder an einem der etwa 40 Stände. Die Besucher konnten auch in den umliegenden Geschäften stöbern, die am Sonntag ausnahmsweise öffnen durften. „Ich finde es wichtig, Geschenke nicht nur online zu kaufen, sondern auch die lokalen Händler zu unterstützen“, sagte Gobrecht.

Zum Stillen von Hunger und Durst gab es im Lanker Zentrum viele Möglichkeiten. Neben Klassikern wie Waffeln, Reibekuchen oder Bratwürsten gab es auch Käsespätzle, Raclettekäse auf Bauernbrot, Latumer Tonnenbohnen oder frische Austern.

Die letztgenannten Delikatessen aus der Partnerstadt Fouesnant ließ sich auch der französische Generalkonsul Etienne Sur schmecken, der auf Einladung von Oliver Keymis, langjähriger Vizepräsident des Landtags NRW, erstmals auf dem Markt zu Gast war. „Die Kultur der Weihnachtsmärkte ist in Deutschland größer als in meinem Heimatland. Das freundliche Ambiente gefällt mir sehr gut“, sagte Sur.

Selbstverständlich hatte auch der Nikolaus seinen Auftritt. In der Mittagszeit versammelte er auf dem Alten Markt eine große Kinderschar um sich. Gespannt lauschten die Jungen und Mädchen, wie der Mann im roten Bischofsgewand ein Gedicht vortrug. Im Anschluss durfte jeder einen Weckmann in Empfang nehmen. Am Nachmittag schaute der Nikolaus auch auf dem Osterather Nikolausmarkt vorbei und verteilte dort 300 Weckmänner an die Kleinsten.

Mehr als 35 Stände auf dem Kirchplatz und an der Hochstraße boten Besuchern die Gelegenheit zum Bummel. „Wir kommen immer mit der ganzen Familie hierhin, weil sowohl etwas für Jung als auch für Alt geboten wird. Zudem versetzt uns das Ganze in eine besinnliche Stimmung“, so Peter und Svenja Mölter, die mit Malte (12) und Dana (8) gekommen waren.

Der größte Trubel herrschte auf dem Platz vor der Bühne, wo Mitglieder des Voltigierzentrums ihren Sport mit artistischen Vorführungen präsentierten, Zauberer Peter Vohralik mit seinen magischen Künsten begeisterte und Bands für musikalische Einlagen sorgten.

Mehr als 60 Kinder des Musikschulprojekts „Singpause“ stellten dort ebenso ihre Sangeskünste unter Beweis wie der Mehrgenerationenchor „Stahlstimmen“. Marcos Rosario, der im Frühling auf dem Maimarkt seine Premiere in Osterath gefeiert hatte, verzauberte die Zuhörer mit weihnachtlich angehauchten, lateinamerikanischen Klängen.

Während die Besucher Burger, Poffertjes und Dampfnudeln genossen, zeigten sich vereinzelte externe Händler mit dem Umsatz nicht ganz zufrieden. „Es ist zwar viel los, aber es wird weniger gekauft als in den vergangenen Jahren“, sagte beispielsweise Sarah Stamm, die an ihrem Wagen Gewürze, Tee und Kräuter anbot.

In einigen der lokalen Geschäfte fiel das Fazit besser aus. „Wir hätten nicht erwartet, dass das Interesse so groß ist“, sagte Rainer Langensiepen, Inhaber des Concept Stores „The Stager“. „Da wir ja erst seit Sommer hier in Osterath ansässig sind, ist diese Veranstaltung auch eine tolle Gelegenheit, uns den Leuten zu präsentieren.“

Die Organisatoren der Nikolausmärkte zeigten sich mit dem Andrang jeweils sehr zufrieden. „Es war voller als im Vorjahr, und das Programm kam bei den Besuchern sehr gut an“, sagte Holger Tiggelkamp, erster Vorsitzender der Interessengemeinschaft „WIR für Osterath“.

„Der Nikolausmarkt ist fast ein Selbstläufer. Die lokalen Vereine unterstützen uns und die Menschen nehmen ihn stets gut an. Dafür lohnt sich der ganze Aufwand“, sagten Markus Kitz, Vorsitzender der „Werbegemeinschaft Rund um Lank-Latum“, und Karl-Heinz Thelen vom Heimatkreis Lank.

(cba mbo)