Heimatkreis Lank Lothar Beseler mit Jacobsleiter ausgezeichnet

Meerbusch · Traditionell wurde bei einer Nikolausfeier des Heimatkreises Lank der Heimatpreis „Jacobsleiter“ verliehen.

Wurde geehrt: Lothar Beseler (Mitte) engagiert sich auch mit 80 Jahren noch für seine Heimat.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Rund 100 Gäste kamen Anfang Dezember traditionell zum Nikolausabend in der Teloy-Mühle für die Verleihung des Heimatpreises „Jacobsleiter 2024“ zusammen. Der Vorsitzende des Heimatkreises Lank, Franz-Josef Jürgens, betonte, dass diese Veranstaltung stets ein Höhepunkt im Jahresprogramm ist: „Heute wird Dr. Lothar Beseler als 38. Jacobsleiter-Preisträger des Heimatkreises Lank geehrt.“ Der 80-jährige Lothar Beseler und seine Ehefrau Doris standen im Mittelpunkt des knapp dreistündigen Ehrenabends.

Sei vielen Jahren vergibt der Heimatkreis Lank jährlich die Jacobsleiter an verdiente Heimatfreundinnen und Heimatfreunde, die sich in besonderer Weise um die Pflege des Brauchtums in Lank verdient gemacht haben. Das Innere der Teloy-Mühle hat sich dank des Einsatzes der Werkgruppe des Vereins fein herausgeputzt: Lange, mit weißen Decken belegte Tafeln, festliches Geglitzer und blinkende Lämpchen.

Jürgens fasste sich zur Begrüßung angesichts der vielen „großen“ Namen aus Meerbuscher Vereinen und der Politik kurz, hieß Bürgermeister Christian Bommers, Pastorin Heike Gabernig, den Ehrenvorsitzenden und Alt-Baas Franz-Josef Radmacher mit Ehefrau Christa und Landtags-Vizepräsident a.D. Oliver Keymis willkommen und ergänzte: „Hier sind heute insgesamt sieben Bürgermeister aus Vergangenheit und Gegenwart anwesend. Dies ist nur beim Heimatkreis Lank möglich.“

Die Dankesworte von Lothar Beseler vermittelten dem Publikum sehr persönliche Gefühle: „Ich fühle mich sehr geehrt. Gerade in meinem Alter tun diese lobenden Worte gut. Diese Auszeichnung ist wie ein Jungbrunnen.“ Lothar Beseler, hielt Rückschau auf sein Leben, weiß als „Zugereister“ diese Ehrung besonders zu schätzen und führte unter anderem an: „Ich bin nicht hier geboren, spreche nicht Lanker Platt, wohne auch nicht in Lank, sondern ‚nur‘ in Strümp (seit 1973). Es kann auch nicht der Grund für diese Auszeichnung sein, dass ich gern um den Latumer See gehe und im Rahmen des Kunstpfades auch die Blickachsen auf den See kenne.“

Zudem ließ Lothar Beseler wissen: „Mit dieser Auszeichnung werden auch diejenigen Menschen geehrt, die im Meerbuscher Kulturkreis im Vorstand und Beirat viel Zeit und Arbeit aufbringen, um den Menschen hier in Meerbusch Kunst und Kultur und auch ein wenig Geschichte näher zu bringen. Ich danke dem Heimatverein sehr und verspreche, ich mache weiter, solange und soweit mich meine Füße tragen.“

Angelika Mielke-Westerlage, die von 2014 bis 2020 hauptamtliche Bürgermeisterin war und den neuen Jacobsleiter-Träger seit mehr als 40 Jahren kennt, hielt die Laudatio: „Politische Unterschiede waren zwischen uns nie ein Hindernis. Für uns beide stand immer der Erfolg der Sache im Vordergrund“, fasst sie die Kooperation zusammen.

Mielke-Westerlage betonte: „Du, lieber Lothar, bist ein wunderbarer Mensch – ich darf dir versichern, dass ich dieses Attribut nicht leichtfertig benutze.“

Die Laudatorin hob die vielfachen Tätigkeiten des Juristen und ehemaligen Richters Beseler sowie sein großes Engagement beispielsweise bei der Gründung des Fördervereins Meerbusch/Fouesnant, der Bürgerstiftung „Wir für Meerbusch“ sowie den persönlichen Einsatz auch beim Martinskomitee in Strümp und vor allem als Vorsitzender des Meerbuscher Kulturkreises gemeinsam mit Heribert Schween hervor. „Die Leidenschaft von Lothar Beseler galt und gilt der Kultur in Meerbusch“, betonte Angelika Mielke-Westerlage unmittelbar vor der Übergabe der Jacobsleiter-Urkunde.

Die Programmpunkte wurden von musikalischen Einlagen des Musikvereins Osterath, dem Jugendblasorchester und dem Gesang der Gäste begleitet. Auch Bürgermeister Christian Bommers ließ es sich nicht nehmen, Lothar Beselers Verdienste zu betonen und sagte: „Ich habe für mich persönlich viel aus unseren Gesprächen mitgenommen.“

Im Anschluss erschien der Nikolaus (Johannes Werner) im langen roten Umhang und weißem Bart und blickte in einer Ansprache – teils auch kritisch – auf das Geschehen in der Stadt zurück.