Kreis-Mitarbeiter gärtnern ehrenamtlich am Rhein

Die Lebensbedingungen des stark gefährdeten Ameisenbläulings sollen so verbessert werden.

Foto: Rhein-Kreis Neuss

Mitarbeiter des Amtes für Entwicklungs- und Landschaftsplanung haben vor kurzem einen Nachmittag lang zu Gartenscheren und Spaten gegriffen, um in den Rheinauen die Lebensbedingungen für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, einen stark gefährdeten Schmetterling, zu verbessern.

Nach 2015 engagieren sich Mitarbeiter des Rhein-Kreises Neuss auch in diesem Jahr für einen guten Zweck. Ein Umweltschutz-Projekt stand im Mittelpunkt des Freiwilligentages der Planungsamts-Mitarbeiter um Amtsleiter Marcus Temburg: Auf dem Rheindeich im Neusser Süden entfernten sie wild gewachsene Schösslinge wie Hartriegel und Weißdorn. „Auf diese Weise haben wir Raum für den Großen Wiesenknopf geschaffen“, erklärt Landschaftsplaner Volker Große. „Diese Pflanze wächst auf feuchten Wiesen und bietet zusammen mit der Roten Knotenameise die Lebensgrundlage für den Ameisenbläuling.“ Unterstützt wurden die Kreismitarbeiter von Michael Stevens, dem Leiter der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss. Er hat im Uedesheimer Rheinbogen in den vergangenen Jahren immer weniger dieser seltenen Schmetterlinge beobachtet. „Die Rheinauen waren früher ein wichtiger Lebensraum für den Ameisenbläuling“, sagt Stevens. „Wir versuchen jetzt, ihn wieder auf Flächen entlang des Rheins sowohl in Neuss als auch in Dormagen und Meerbusch anzusiedeln.“

Für Meerbusch spielt der Wiesenknopf-Ameisenbläuling eine besondere Rolle, kann er doch die Straße zum Krefelder Hafen verhindern. Der kleine braune Falter lebt im europäischen Naturschutzgebiet „Buersbach“. Die umstrittene Südanbindung an den Krefelder Hafen würde, sollte sie realisiert werden, mitten durch seinen bislang idyllischen Lebensraum führen.

Um das zu verhindern, will die Stadt Meerbusch Flächen ankaufen und einen Schutzstreifen für den Ameisenbläuling anlegen lassen. Der Schutzstreifen läge auf der möglichen Trasse einer Straße zum Hafen, die weder die Politik, noch die Verwaltung, noch die Bürger wollen. So gesehen geht es um einen Schutzstreifen für einen Falter — und für Meerbusch.