Großes Tennis gestern beim Turnier in Büderich

Unter anderem gab es ein deutsches Derby zwischen Oscar Otte und Daniel Masur, bei dem Otte sich durchsetzte.

Foto: Stephan Frings/Mara

Es war richtig was los auf der Anlage von Grün-Weiß-Rot Büderich. Der Grund: Auf der Tennis-Anlage wird derzeit der Bucher Reisen Tennis Grand Prix gespielt, und die Tennisfans wollten sich zum Auftakt des Hauptfeldes einige „Leckerbissen“ nicht entgehen lassen. Wie das „deutsche Derby“ zwischen Oscar Otte (Weltrangliste 146) und Daniel Masur. (WR 224). Die beiden zeigten eine hochklassige Partie, hauten sich die Bälle nur so um die Ohren.

Foto: Kronemeyer

Bereits im letzten Jahr hatten sich Otte und Masur in der ersten Runde des Challenger-Turniers in Meerbusch gegenüber gestanden. Damals gewann Masur, diesmal Otte. Kein schlechtes Omen für den Sieger, denn Masur spielte sich 2016 bis ins Halbfinale und verlor erst gegen den späteren Turniersieger Florian Mayer (WR 57). Der hatte gestern auch seinen ersten Auftritt gegen den Belgier Yannik Reuter (WR 297) und der Turnierfavorit setzte sich locker mit 6:0, 6:0 durch.

Der Fast-Lokalmatador Henri Squire (TC Kaiserswerth) wandelt indes auf den Spuren von Alexander „Sascha“ Zverev. Zverev, aktuell die Nummer sieben der Weltrangliste und bester deutscher Tennisspieler, war im Jahre 2013 als 16-Jähriger per Wildcard ins Büdericher Hauptfeld gelangt und hatte in der ersten Runde verloren. Henri Squire ist 16, erhielt von Turnierdirektor Marc Raffel eine Wildcard fürs Hauptfeld und verlor in Runde eins. Gegen den Kanadier Steven Diez (WR 268) schlug sich der Düsseldorfer Nachwuchs-Spieler aber beachtlich. Mit 4:6 und 2:6 war es keine desaströse Niederlage. „Ich wusste, dass Henri hier nicht untergeht. Ich habe ihn mir bei einem Regionalligaspiel des TC Kaiserswerth angesehen und ihm daraufhin die Wildcard gegeben“, so Raffel. „Aus ihm kann was werden.“

Besuchern des Turniers, das noch bis Sonntag läuft, fallen sie auf: die einheitlich gekleideten Ballkinder und Linienrichter. Sie werden von

Martin Yousafzai eingeteilt. So wie der Büdericher Philipp: Er ist erst zwölf Jahre alt — und hat schon eine verantwortungsvolle Aufgabe. Er ist Linienrichter beim Tennisturnier. Damit ragt er ein wenig aus der Schar der Kinder und Jugendlichen heraus, denn die meisten sind Ballkinder. 45 Ballkinder und elf Linienrichter hatten sich gemeldet. „Das macht doch wirklich Spaß“, sagen auch Elia (9), Nils (10), Moritz (10) und Lars (13). Sie stammen zum Teil aus Meerbusch, ein Großteil von ihnen kommt aber auch aus Kaarst. Die Jungs spielen dort in der SG Kaarst selber Tennis und verstehen darum genau, was auf dem Platz abgeht. „Ein Spiel verstehen sollten die Ballkinder auf jeden Fall“, erklärt Martin Yousafzai. Er koordiniert im Namen der veranstaltenden Agentur von Marc Raffel den Einsatz der Ballkinder und Linienrichter und weiß genau, wer wann wo eingeteilt ist. Drei Gruppen gibt es für die beiden Plätze, die bespielt werden. Immer nach einer Stunde werden die Teams ausgewechselt. Geld bekommen die Freiwilligen nicht. „Es gibt ein Outfit und Verpflegung, außerdem können sie ihre Verwandten mitbringen, die dann keinen Eintritt zahlen müssen“, so Yousafzai. Er hat vor dem Turnier alle Ballkinder und Linienrichter zu einem Einweisungstermin eingeladen. Falls noch jemand später dazu kommt — auch nicht schlimm. „Das kann man alles schnell erklären, was zu tun ist.“ Die Ballkinder sollten aufmerksam sein, das Spiel verfolgen, die Bälle aufsammeln und gucken, welcher Spieler neue Bälle braucht.

Heute geht es um 11 Uhr mit einem prominent besetzten Spiel weiter: Der Österreicher Andreas Haider-Maurer tritt gegen den Deutschen Matthias Bachinger an, Nicola Kuhn aus Spanien spielt gegen den Franzosen Sadio Doumbia, und der Brasilianer Andre Ghem gegen Vaclav Safranek aus der Tschechien. Beim Spiel des Tages, das gegen 17.45 Uhr beginnt, schlägt Dustin Brown gegen Marc Sieber auf.