Mataré-Turnhalle wird aufwendig saniert

Nach der Nutzung durch die Flüchtlinge werden 1,2 Millionen Euro in die Halle investiert.

Foto: Kronemeyer

Von August 2015 bis Mai 2016 lebten rund 200 Flüchtlinge in der Turnhalle des Mataré-Gymnasiums. Die Stadt Meerbusch hatte auf Bitten des Landes diese Notunterkunft eingerichtet. Im Gegenzug wurden ihr keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen. Als diese Asylbewerber wieder ausgezogen waren, wurden Schäden in den Umkleiden und Sanitärräumen offenbar, die nicht mit einem kleinen Farbanstrich zu reparieren gewesen wären.

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„Weil zum Beispiel die Duschen ja über die Monate viel stärker beansprucht worden sind, als im normalen Schulsport- oder Vereinsbetrieb, hatten wir enorme Wasserschäden“, beschreibt Claus Klein, Leiter Service Immobilien im Rathaus. Das Wasser habe einen knappen Meter hinter Putz an den Wänden hoch gestanden und habe sich auch komplett in den meisten Räumen neben der Sporthalle unter dem Estrich angesammelt. „Das hätte man nicht maschinell trocknen können.“

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Also war eine Groß-Sanierung angesagt. Und weil ein Teil der Schäden durch die Dauernutzung der Flüchtlinge entstanden ist — der andere Teil aus „Altersgründen“ in der 45 Jahre alten Halle — bleibt die Stadt nicht allein auf den Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro sitzen.

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Die Bezirksregierung, auf deren Wunsch die Stadt Meerbusch die Flüchtlinge aufgenommen hat, zahlt 540 000 Euro dazu. Ohne die Flüchtlinge hätte diese Sanierung vermutlich so nicht abgewickelt werden können. Klein: „Dadurch ist eine gewisse Dynamik entstanden.“

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Gearbeitet wird nun schon seit Februar. Eigentlich sollten die Bauarbeiten in den nächsten Wochen rund um das Ferienende abgeschlossen sein. „Wir sind aber mindestens drei Wochen im Verzug“, so Klein. Grund: die Probleme bei Baufirmen. Weil im Moment deutschlandweit enorm viel gebaut wird — egal, ob Hoch- oder Straßenbau —, sei es schwer, überhaupt Angebote von Firmen zu bekommen, die sich auf Ausschreibungen bewerben. Und: Einige Firmen würden zusagen, die Arbeiten dann aber nicht erledigen, andere einfach mal die Preise erhöhen. Claus Klein hat diese Probleme nicht nur auf der Baustelle am Mataré-Gymnasium. „Auf fast jeder Baustelle ist das so.“ Klein hofft, dass mit Ferienende zumindest ein Umkleideraum im Mataré fertig wird. Bislang nutzen Schüler und Vereinssportler die Außencontainer, die als Provisorium aufgestellt wurden, als Umkleiden.

Sechs Umkleideräume und die dazugehörigen Sanitärräume sowie alle Durchgänge und Flure — insgesamt rund 500 Quadratmeter — werden gerade im Sporttrakt generalüberholt. Es wurde alles rausgenommen — Böden, Decken, Fliesen, Armaturen und bis auf den Rohbau entkernt. Der Grundriss des Gebäudes wurde dabei nicht verändert, sondern es bleiben die jeweils zusammengehörigen Umkleiden und Toiletten sowie Duschen, getrennt nach Jungen und Mädchen.

Gleichzeitig werden alle Räume behindertengerecht umgebaut. Das marode Leitungswerk wurde ebenfalls ausgetauscht. So gibt es jetzt komplett neue Leitungen für Heizung, Wasser und Lüftung. Dabei wird das Warmwassersystem gleich auf modernen Stand gebracht — unter anderem als Prophylaxe vor Legionellen.