Länderspiel: Neuers Erbe spielt am Dienstag in Büderich vor
Die U16—Nationalmannschaft trifft auf Italien. Eins der größten Talente auf deutscher Seite ist Torhüter Christian Früchtl vom FC Bayern.
Spätestens seit dem Wintertrainingslager des FC Bayern München ist Christian Früchtl vielen Fußballfans ein Begriff. Da sorgte der 15-Jährige aus dem beschaulichen Bischofsmais in Niederbayern für Schlagzeilen, weil Trainer Pep Guardiola ihn völlig überraschend gemeinsam mit den großen Fußballstars wie Philipp Lahm, Arjen Robben und Thomas Müller mit nach Katar nahm. Er ist damit der jüngste Spieler, der jemals mit dem Rekordmeister an einem Trainingslager teilgenommen hat. Am Dienstag (Anstoß: 17.30 Uhr) ist der Super-Teenie und Goldjunge des FCB, der möglicherweise eines Tages Manuel Neuer beerben wird, nun in Büderich zu bewundern: Im Tor der deutschen U16-Nationalmannschaft tritt er im Stadion am Eisenbrand in einem Freundschaftsspiel gegen Italien an.
Früchtl hat beim FC Bayern und in der schillernden Welt des Profifußballs einen bleibenden Eindruck hinterlassen — wegen seiner imposanten Größe von 1,93 Metern, seiner Schuhgröße 50 und vor allem natürlich wegen seines Könnens. Mit Bravour bestand der Keeper auch die Aufnahmeprüfung bei den Profis.
Früchtl kommt aus der 3000-Seelen-Gemeinde Bischofsmais und wechselte erst vor zwei Jahren von Grün-Weiß Deggendorf nach München. Die Bayern hatten ihn in der Bayern-Auswahl entdeckt, zum Probetraining eingeladen und ihm sogleich einen Internatsplatz und einen Vertrag bis Juni 2018 angeboten. Für die Reise nach Katar bekam er ein paar Tage schulfrei. Bayern-Kapitän Philipp Lahm meint über ihn: „Ein exzellenter Torwart, vor allem für sein Alter.“ Und Manuel Neuer urteilt über den jungen Keeper: „Er hat auf jeden Fall Talent. Aber man kann nicht sagen, was aus Christian wird. Aber er hat gute Voraussetzungen“.
Gespannt sein dürfen die Zuschauer auch auf die anderen Spieler in diesem Duell mit Italien, das auch im Juniorenbereich ein Klassiker und ein echter Härtetest ist. U16-Nationaltrainer Christian Wück hat in den 22er-Kader vier Spieler aus Nordrhein-Westfalen berufen: Für Torhüter Marian Prinz (Bayer Leverkusen), die beiden Verteidiger Jan Boller (Bayer Leverkusen) und Luca Vincent Schlax (1. FC Köln) sowie Justin Neiß (Schalke 04) sind die Länderspiele somit etwas ganz Besonderes.
„Die Duelle gegen Italien sind traditionell sehr intensiv und umkämpft“, sagt Christian Wück. „Wir wollen unser Spiel in die Hälfte des Gegners verlegen, viel Druck ausüben und kompakt agieren.“ Eine zentrale Rolle spielt zudem die Umsetzung der neuen Leitlinien. Wück will mit seinem Team Schritt für Schritt die vom DFB erarbeitete Spielphilosophie einüben. Und auch die emotionale Bedeutung der Partien wird thematisiert. „Für die Jungs sind die Länderspiele ganz große Highlights. Sie wollen vor heimischen Publikum zeigen, wie gut sie sind und den Zuschauern ein offensives Spiel bieten“, so der Coach.